Eine Schülerin sitzt im Klassenzimmer in ihrem Rollstuhl.

Saarland Landeseigene Förderschulen in desaströsem Zustand

Stand: 28.11.2024 14:45 Uhr

Die sechs Förderschulen im Saarland, für die das Land zuständig ist, sind in einem desaströsen Zustand. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prüfung durch den Landesrechnungshof.

Janek Böffel

Die Auflistungen der Prüfer zeigen ein katastrophales Bild der sechs Förderschulen des Landes. Einzig die beiden vom Land beim Landkreis Neunkirchen und vom Regionalverband gemieteten Schulen blieben ohne Beanstandungen.

Ansonsten: Schimmel in den Klassenzimmern und Kellern, Fluchtwege für Rollstuhlfahrer, die durch Fenster führen, Fußbodenbeläge, die nur mit Klebeband repariert wurden und ausgerechnet in der Schule für Sehbehinderungen eine so alte Deckenbeleuchtung, dass keine Leuchtmittel mehr zu bekommen sind. Viele Mängel seien eine akute Gesundheitsgefährdung für die Schüler.

Oft lange keine Begutachtungen

Jede privat betriebene Schule wäre längst dicht gemacht worden, so das Urteil der zuständigen Direktorin am Rechnungshof, Flasche. Zudem platzen viele Schulen aus allen Nähten. Oft seien die Probleme seit Jahren bekannt, oft aber auch nicht, weil es nicht einmal eine Begutachtung durch das für die Baumaßnahmen an den Schulen zuständige Bildungsministerium gegeben habe.

Zersplitterte Zuständigkeiten

Die zuständige Stelle dort sei auch lange unbesetzt gewesen, so der Rechnungshof. Zudem sei die Verantwortlichkeit in der Landesregierung zersplittert, für Planung und Beantragung ist nämlich das Bildungsministerium, für die Ausführung das Bauministerium. Hier gebe es immer wieder Reibungsverluste.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 28.11.2024 berichtet

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