Löcher im Beckenboden des Volksbades Landsweiler-Reden

Saarland Ex-Bürgermeister Fuchs weist Vorwürfe zu Freibad-Sanierung zurück

Stand: 14.12.2024 19:55 Uhr

Ex-Bürgermeister Fuchs streitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bezüglich des Freibads in Landsweiler-Reden ab. Die notwendigen Maßnahmen seien im Vorfeld geklärt und gemeinsam mit dem Gemeinderat beschlossen worden.

Thomas Gerber / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann

Wie kam es zu den Verzögerungen bei der Sanierung des Freibads Landsweiler-Reden und wer hat sie zu verantworten? Diese Frage soll ein eigenes Gremium der Gemeinde klären.

Zudem hat der derzeitige Bürgermeister von Schiffweiler, Cedric Jochum (CDU), auch Strafanzeige wegen Veruntreuung und vorsätzlicher Sachbeschädigung und Haushaltsuntreue gestellt.

Fuchs habe Gemeinderatsbeschluss umgesetzt

Der ehemalige Bürgermeister von Schiffweiler, Markus Fuchs, hat nun die gegen ihn im Zusammenhang mit der Sanierung des Freibads erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.

Dem SR sagte der SPD-Politiker, mit der Beauftragung von sogenannten Baggerschürfen (Probelöcher) habe er lediglich einen Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2023 „eins zu eins“ umgesetzt.

Den konkreten Auftrag an das Bauunternehmen habe zudem nicht er, sondern der Bauamtsleiter erteilt. Die in einer Strafanzeige der Gemeinde gegen ihn erhobenen Vorwürfe der Haushaltsuntreue und Sachbeschädigung könne er nicht nachvollziehen.

Kernbohrungen hätten nicht ausgereicht

In der von Fuchs zitierten Gemeinderatssitzung vom 20. Dezember 2023 spielte auch bereits die Größe der Baggerschürfen eine Rolle. Laut Sitzungsniederschrift, die dem SR vorliegt, hatte der Bauamtsleiter auf Nachfrage eines CDU-Ratsmitglieds erklärt, dass Kernbohrungen nicht ausreichten. Es müsse vielmehr "großflächig" geschürft werden, um die Ursache des hohen Wasserverlusts im Freibad zu klären.

In der Sitzung wurde zudem darauf hingewiesen, dass das Becken nach den Schürfen nur mit "sehr hohem Aufwand" wieder hergestellt werden könne. Der Beschluss des Gemeinderats, die Baggerschürfen trotzdem in Auftrag zu geben, war einstimmig.

Kein Gutachten bei Gemeinde vorhanden

Die Kosten für die Arbeiten, bei denen eine Beckenwand stark beschädigt worden war, beliefen sich auf circa 8.000 Euro. Nach den Arbeiten im April dieses Jahres sollte eigentlich ein Gutachten zur Beschaffenheit des Bodens und den Wasserverlusten in Auftrag gegeben werden. Ob dies geschah, ist unklar.

Im Rathaus liegt das Gutachten nach Angaben von CDU-Bürgermeister Cedric Jochem nicht vor. Der Gemeinderat will die Vorgänge genauer untersuchen und hat dazu einen speziellen Ausschuss eingesetzt, dem Akteneinsicht gewährt werden soll.

Über dieses Thema haben auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 14.12.2024 berichtet.

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