Bewaffnete Polizisten in Schutzausrüstung sperren eine Straße in Weitefeld, wo drei Menschen getötet wurden.

Gewalttat im Westerwald Dreiköpfige Familie getötet 

Stand: 06.04.2025 21:30 Uhr

Nach einer Gewalttat in Weitefeld (Landkreis Altenkirchen) hat die Polizei drei Menschen tot aufgefunden. Der mutmaßliche Täter ist immer noch flüchtig.

Das beschauliche Dorf Weitefeld (Kreis Altenkirchen) steht unter Schock: In den frühen Morgenstunden des Sonntags entdeckt die Polizei in einem Einfamilienhaus drei Leichen. Bei den Opfern handelt es um eine dreiköpfige Familie, wie die Polizei am Abend mitteilt: Einen 47-jährigen Mann, einen 16-jährigen Jugendlichen sowie eine 44-jährige Frau.

Als die Beamten am Morgen eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß vom Tatort geflohen. Die Hintergründe zur Tat seien noch unklar und Gegenstand intensiver Ermittlungen. Die Polizei sei gegen 3:45 Uhr informiert worden - möglicherweise von einem der Opfer: Es habe eine schreiende Frau angerufen. 

Polizei äußert sich zu Gerüchten

Es spreche einiges für eine Tat im familiären Umfeld, teilte die Polizei dem SWR mit. Zudem gebe es Hinweise auf den Einsatz von Schuss- und Stichwaffen. Zu Spekulationen über die Hintergründe der Tat und möglichen Tatwerkzeugen teilte die Polizei am Abend mit: "Derzeit kursierende Gerüchte, insbesondere was mutmaßliche Täter-Opfer-Beziehungen oder Tatwerkzeuge betrifft, werden von der Polizei nicht bestätigt."

Drei Tote im Kreis Altenkirchen - Suche nach mutmaßlichem Täter

Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, darunter waren auch Spezialeinheiten (SEK) und ein Polizeihubschrauber über einem angrenzendem Wald. Die Suche werde so lange weitergehen, bis die Person gefasst sei, auch in der Nacht, sagte eine Polizeisprecherin am späten Sonntagnachmittag. Die Beamten blieben im Ort weiter präsent. 

Polizei ruft auf, wegen Tötungsdelikt zuhause zu bleiben

Der Ort wurde von der Polizei weitgehend abgeriegelt, im Laufe des Sonntags konnten etwa Anwohner die Absperrung aber wieder passieren. Auch Medienvertreter wurden zunächst nicht in die Nähe des Tatortes gelassen, sondern zu einer eigens eingerichteten Anlaufstelle der Polizei geschickt.

Die Polizei betonte, es bestehe keine konkrete Gefahr, jedoch sollten sich die Menschen in Weitefeld und der näheren Umgebung vorsorglich nicht draußen aufhalten und keine Anhalter mitnehmen. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wollte, wurde kontrolliert. Es waren Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen zu sehen. 

Ortsbürgermeister tief betroffen

Nach Aussagen des Ortsbürgermeisters von Weitefeld, Karl-Heinz Keßler (parteilos), wohnten im Tathaus eine Frau, ein Mann und ein Junge in jugendlichem Alter. Die Opfer hätten schon länger in dem 2.300-Einwohner-Ort Weitefeld gelebt. Das Dorf gehört zur Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf im Westerwald.

Keßler zeigte sich von der Tat tief betroffen: "Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können", sagte er. Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen 5 Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. "Seitdem ist die ganze Zeit was los", so der 68-Jährige. 

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, laut Ortsbürgermeister Keßler hätten sowohl die Opfer als auch der mutmaßliche Täter schon länger in dem 2.300-Einwohner-Ort Weitefeld gelebt. Der Ortsbürgermeister hat sich gegenüber dem SWR jedoch nicht über den Täter geäußert. Wir haben die Passage entsprechend angepasst.

Sendung am So., 6.4.2025 17:00 Uhr, SWR1 RP Nachrichten

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete SWR Aktuell am 06. April 2025 um 17:00 Uhr.