Ditib Moschee in Köln Ehrenfeld.

Nordrhein-Westfalen Muezzin darf in Köln weiter zum Gebet rufen

Stand: 19.11.2024 13:11 Uhr

Die zweijährige Pilotphase lief gut: Der Muezzin der Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld darf auch künftig zum Freitagsgebet rufen.

Es ist zwei Jahre her, dass die Moscheegemeinde der Ditib in Köln-Ehrenfeld die Erlaubnis bekommen hatte, jeden Freitag zum Gebet zu rufen. Ganz offiziell, als Modellprojekt der Stadt Köln. Ziel sei es, "die religiöse Vielfalt in der Stadt sichtbar zu machen und die gesellschaftliche Teilhabe der Kölner Muslim*innen zu stärken", so die Stadt Köln.

Zwei Jahre Probephase für das Modellprojekt

Ein Halbmond steht auf der Spitze eines Minarettes der Moschee der Ditib

Vom Minarett der Moschee wird zum Freitagsgebet gerufen

Die Zentralmoschee in Ehrenfeld beteiligte sich als einzige an dem Modellprojekt. Jetzt kommt die Stadt zu dem Schluss: Das funktioniert gut und soll weitergeführt werden. Der Muezzin darf damit weiterhin rufen. Der Ruf wird freitags zwischen 12 und 15 Uhr für insgesamt fünf Minuten erklingen.

Gegenwind flaute schnell ab

Das Projekt hatte zu Beginn viele Diskussionen und Kritik ausgelöst. Es gab unter anderem Beschwerden über mögliche Lärmbelästigungen. Die Moscheegemeinde musste sich daher unter anderem dazu verpflichten, eine festgelegte Lautstärkegrenze von 60 Dezibel einzuhalten. Der Ruf ist nur im nahen Umfeld der Moschee zu hören. Sie muss Anwohnerinnen und Anwohner außerdem mit Flugblättern über den Muezzinruf informieren.

Die Stadt habe vor allem zu Beginn des Modellprojekts viele Zuschriften erhalten, heißt es in einem Bericht des Intergrationsrates. Nur wenige Äußerungen seien konstruktiv gewesen: "Viele Anschriften enthielten beleidigenden Inhalt und Statements sowie negative und ablehnende Äußerungen zum Modellprojekt." Nach zwei Wochen sei die Zahl der Zuschriften bereits wieder stark zurückgegangen.

Da die Moscheegemeinde über den Pilotzeitraum alle Auflagen eingehalten habe und die kritischen Stimmen schnell verstummt seien, verlängert die Stadt ihre Vereinbarung mit der Ehrenfelder Moschee. Der Integrationsrat sieht in dem Modellprojekt einen Erfolg. Sein Fazit: "Religiöse Vielfalt in Köln kann konfliktfrei gelebt werden."

Unsere Quellen:

  • Integrationsrat der Stadt Köln
  • Tagesschau-Recherche

Über das Thema berichtet der WDR am 18.11.2024 in der Lokalzeit aus Köln im Fernsehen um 18.09 Uhr.