
Wegen Bedrohungslage Mehrere Schulen in Duisburg bleiben geschlossen
In Duisburg findet heute an vielen Schulen kein regulärer Unterricht statt. Die Polizei bestätigte, dass der Grund eine Bedrohungslage ist. Ab morgen soll der Unterricht wieder regulär stattfinden.
Vor der Gesamtschule Mitte in Duisburg ist es heute ruhig. Dort wo sonst jeden Morgen Schülerinnen und Schüler ins Gebäude strömen, steht lediglich ein Kamerateam. Die Schule bleibt dunkel. Der Hausmeister kontrolliert nochmal alle Zugänge zum Schulhof und verschließt sie.

Aushang an der Eingangstür
"Hier darf heute keiner drauf", sagt er. Niemand ist im Gebäude, auch die Schulleitung nicht, sagt er. An der Tür hängt ein Schild, dass die Schule heute geschlossen bleibt. Der Grund ist eine Bedrohungslage. Die Polizei zeigt heute an den betroffenen Schulen gezielt Präsenz, um ein "mögliches Restrisiko zu minimieren", wie es heißt.
Zuletzt mehrere Drohmails
Bereits am Freitag hatte die Gesamtschule Duisburg-Mitte eine rechtsradikale Drohmail erhalten, am Sonntag erreichte die Schule noch eine Mail, diesmal mit einer Auflistung weiterer Schulen, die bedroht werden. Auch wenn die Behörden von keiner akuten Bedrohungslage ausgehen, bleiben alle Sekundar- und Gesamtschulen am Montag geschlossen.
Insgesamt sind fast 18.000 Schülerinnen und Schüler betroffen. Auch einige Gymnasium gehen in den Distanzunterricht. So zum Beispiel das Abtei-Gymnasium in Hamborn und das Hildegardis-Gymnasium in Mitte. Andere Schulen, wie beispielsweise das Landfermann-Gymnasium, stellten es den Eltern frei, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht.
Schulen setzen auf Distanzunterricht
Viele Eltern und Schüler haben von der Schließung über die Internetseite der Schulen erfahren. Da die meisten auch über Kurznachrichten-Dienste verbunden sind, verbreitete sich dort die Nachricht recht schnell. Einige Schulen gehen in den Distanzunterricht, andere setzen auf die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler.

Gesamtschule Duisburg Mitte in Neudorf
Auf der Website der Gesamtschule Meiderich hieß es am Sonntagabend, dass die Schülerinnen und Schüler "schulische Inhalte mit häuslicher Unterstützung und nach eigenem Ermessen üben und wiederholen sollen".
"Keine akute Bedrohungslage"
Und dann erscheinen doch noch drei Schülerinnen, die die Nachricht nicht bekommen haben, dass die Schule heute geschlossen ist. "Ich weiß von nichts. Was ist denn passiert?", fragt eine Schülerin überrascht und greift sofort zu ihrem Handy, um ihren Freunden Bescheid zu geben.
Auch wenn die Behörden nicht von einer akuten Bedrohungslagen ausgehen, werden sie heute an den Schulen präsent sein. "Die Duisburger Polizei wird heute unmittelbar an den Schulen Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen durchführen" sagte Polizei Pressesprecherin Julia Tekok.
Wer der Verfasser der Drohmails ist und was es mit dem Schreiben auf sich hat, ist noch unklar. Duisburgs Schuldezernentin Astrid Neese wurde gestern Abend von der Bezirksregierung Düsseldorf über die Schul-Schließungen informiert. "Ich stehe hinter der Entscheidung. Es geht hier um die Sicherheit der Kinder", sagt sie in einem WDR-Extra.
Am Dienstag wieder normal Unterricht
"Vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen ist geplant, dass der Unterricht an den Schulen am morgigen Dienstag wieder in Präsenz stattfindet", sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung am Montagmittag.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Polizei Duisburg
- Internetseiten von Duisburger Schulen