Menschen feiern in einem Club.

Niedersachsen Tanzverbot am Karfreitag: Wie lang es wo im Norden gilt

Stand: 10.04.2025 12:03 Uhr

Am Karfreitag herrscht Tanzverbot in Deutschland. Wie lang, das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Mit Blick auf Norddeutschland gilt das Verbot in Niedersachsen am längsten. Eine Übersicht.

Für Christinnen und Christen ist der Karfreitag ein Tag der Trauer. Sie erinnern an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Der Karfreitag gilt deshalb als ein sogenannter stiller Feiertag - öffentliche Tanzveranstaltungen, aber auch andere öffentliche Veranstaltungen wie Sport-Events sind verboten. Zuständig für diese Regelungen sind die Bundesländer. Hamburg hatte das Tanzverbot vergangenes Jahr beispielsweise gelockert. Bundesweit gilt das Verbot in Rheinland-Pfalz mit 84 Stunden am längsten, in Bremen mit 15 Stunden am kürzesten.

Tanzverbot: Göttinger Clubbetreiber klagte gegen Bußgeld

Das Tanzverbot ist umstritten. Kritikerinnen und Kritiker fordern immer wieder eine Lockerung. So wehrten sich vergangenes Jahr die Betreiber eines Clubs in Göttingen gegen ein von der Stadt verhängtes Bußgeld. "Nichtchristen werden gezwungen, sich an religiöse Regeln zu halten", sagte Alexander Schneehain, der Anwalt der Clubbetreiber. Der Fall kam vor das Bundesverfassungsgericht. Die evangelische Regionalbischöfin aus Hannover, Petra Bahr, sprach sich hingegen für die Beibehaltung Karfreitags als "stillen Feiertag" aus. Karfreitag feiere nicht die Stille als solche, "sondern die Todesstunde Jesu", schrieb sie in einer Ausgabe des Magazins "Publik-Forum". Angesichts des vielfältigen Leidens in der Welt müsste man einen stillen Feiertag erfinden, wenn es ihn nicht längst gäbe, erklärte Bahr.