Ein Angeklagter kommt in Handschellen mit einem Fachmagazin vor dem Gesicht in den Verhandlungssaal im Landgericht.

Niedersachsen Rechtsrock-Prozess in Lüneburg: Als kriminelles Netzwerk agiert?

Stand: 16.04.2025 17:45 Uhr

Ja, sagt die Staatsanwaltschaft und fordert Haft- und Bewährungsstrafen für die Angeklagten. Die Verteidiger sehen das anders.

Im Prozess gegen fünf Männer, die europaweit rechtsextreme Musik verbreitet haben sollen, haben die Staatsanwaltschaft und die Verteidiger am Mittwoch vor dem Landgericht in Lüneburg ihre Plädoyers gehalten. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle ist demnach überzeugt, dass die fünf Angeklagten als professionelles Netzwerk gemeinschaftlich menschenverachtende, rechtsextreme Musik produziert haben. Für den Hauptangeklagten forderte sie eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten. Die Verteidiger bestritten, dass der Mann der Kopf einer kriminellen Vereinigung sei. Es sei ihm darum gegangen, mit dem Verkauf der Schallplatten Geld zu verdienen - nicht um politische Ziele. Sie forderten eine kürzere Haftstrafe, die auf Bewährung ausgesetzt werden soll. Die Anwälte der anderen vier Angeklagten forderten Freisprüche. Ein Urteil in dem Prozess soll am Dienstag gesprochen werden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 16.04.2025 | 06:30 Uhr