
Niedersachsen Chef mit Auto angefahren? Prozessauftakt gegen Ex-Hospiz-Mitarbeiter
Ein 28-Jähriger soll versucht haben, seinen früheren Chef mit dem Auto vor einem Hospiz in Wolfenbüttel zu töten. Am Donnerstag hat der Prozess vor dem Landgericht Braunschweig begonnen.
Dem 28-Jährigen wird versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Mann als Altenpfleger im Hospiz in Wolfenbüttel beschäftigt. Das Opfer war der Geschäftsführer des Hospizes.
Angeklagter fuhr nach Kündigung vom Gelände und kehrte zurück
Nachdem dem Angeklagten im August 2024 im Gespräch mit dem Geschäftsführer gekündigt worden war, habe dieser wütend den Raum verlassen und sei vom Betriebsgelände weggefahren. Wenig später kehrte er jedoch zurück: Als der 28-Jährige seinen ehemaligen Chef sah, soll er gezielt auf ihn zugefahren sein, um ihn mit seinem Fahrzeug zu überfahren. Der 37-jährige Geschäftsführer wurde durch den Aufprall auf die Motorhaube geschleudert. Das Auto durchbrach anschließend ein Holztor und kam erst am Eingang des Hospizes zum Stehen. Laut Anklage wurde der Tod des Mannes nur verhindert, weil das Tor in den Innenraum gedrückt wurde. Der Fahrer flüchtete danach zunächst zu Fuß, wurde aber kurz darauf festgenommen.
Geschäftsführer rief laut um Hilfe
Der Hospiz-Leiter rief danach lautstark um Hilfe, zwei Zeugen leisteten demnach Erste Hilfe bis der Rettungsdienst eintraf. Der Angeklagte sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Der Prozess soll nun klären, ob der Angeklagte vermindert schuldfähig gewesen ist. Für den Prozess sind mindestens zwei weitere Termine im April angesetzt.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 10.04.2025 | 10:00 Uhr