
Hamburg "Hat mich gehasst": Mann in Hamburg mit Hammer erschlagen - Sohn vor Gericht
Ein junger Mann erschlägt den eigenen Vater und stellt sich dann der Polizei. Was genau im November 2024 in Hamburg-Sasel passiert ist, muss jetzt das Hamburger Landgericht herausfinden. Am Mittwoch begann der Prozess wegen Mordes gegen den 20-Jährigen.
Es war ein Dienstagmorgen im November 2024, die Mutter hatte gerade das Reihenhaus der Familie verlassen und war zur Arbeit gefahren, da nahm ihr damals 19-jähriger Sohn einen Hammer, ging ins Elternschlafzimmer und schlug auf seinen schlafenden Vater ein, mindestens 16-mal. Dann setze er sich ins Auto und fuhr blutüberströmt zur Polizei. "Ich habe etwas Geisteskrankes getan. Ich habe meinen Vater erschlagen", gesteht er da.
Einsatzkräfte fanden den 62-Jährigen kurz darauf mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen im Obergeschoss des Familienhauses. Er wurde unter Notarzt-Begleitung in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später seinen Verletzungen erlag.
"Ich hatte keine Kraft mehr"
Der 20-jährige Angeklagte ist ein großer, schlanker Mann mit freundlichem Ausdruck im Gesicht. Die Polizistin, zu der er damals ins Revier kam, hat ihn direkt geduzt, so jung wirkt er noch. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass bei seiner Tat Drogen oder eine psychische Erkrankung eine Rolle spielen.
Warum aber kam es dann zu der Tat? Das deutet sich am ersten Prozesstag nur leicht über die Aussage der Polizistin an. Ihr habe der Angeklagte an jenem Morgen gesagt: "Zuhause war alles ganz schlimm. Mein Vater hat mich so sehr gehasst - ich hatte keine Kraft mehr." Ende April will der Angeklagte selbst aussagen, wohl aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.04.2025 | 15:00 Uhr