Symbolbild, Symbolfoto von verschiedenen LKWs auf einem Rastplatz an der A1.

Hamburg Hamburger Spediteure fordern Ausbau der Infrastruktur

Stand: 08.04.2025 11:40 Uhr

Der marode Zustand von Straßen, Schienen und Kaimauern bereitet den Spediteuren in Hamburg Sorgen. Sie fordern mehr Investitionen.

"Das Tor zur Welt muss dringend geölt werden" - so beschrieb der Verein Hamburger Spediteure bei seiner Hauptversammlung am Montag den Zustand des Hafens. Von den künftigen Regierungen in Bund und Stadt fordern die 340 Unternehmen einen Ausbau der Infrastruktur. Nach jahrelangem Investitionsstau müsse der Bund jetzt jährlich 500 Millionen Euro in die Seehäfen pumpen, sagte Verbandschef Axel Plaß: "Da ist der Hamburger Hafen ganz ganz weit vorne bei uns in der Prioritätenliste. Die Köhlbrandbrücke dauert noch über 25 Jahre, bis die steht."

Weniger Bürokratie, schnellere Planung

Schneller planen, weniger Bürokratie - das ist die zweite große Forderung. Ein Beispiel sind Sicherheits-Checks in der boomenden Luftfracht. Scannen oder röntgen ist bei manchen Waren technisch nicht möglich. Die Folge: "Die werden dann tatsächlich ins Ausland gefahren. Es wird geprüft, ob da irgendwelche Rest von Sprengstoff drin sind und dann wird diese Ware unter Zollverschluss wieder zurück nach Hamburg gefahren", erklärt Plaß. Denn hier reiche eine Hundekontrolle nicht. Und während Deutschland bei solchen Regularien viele Nachbarn überholt, hinke es bei der Digitalisierung hinterher, bemängelt Plaß.

Spediteure sehen trotz Zollstreit Chancen

Trotz der weltweiten Börsenturbulenzen wegen neuer US-Zölle bleibt Hamburgs Speditionsbranche gelassen. Der Verbandschef betont, dass sich aus den Veränderungen im Welthandel auch Chancen ergäben, etwa durch neue Warenströme. Von drastischen EU-Gegenmaßnahmen rät Plaß ab. Entscheidend sei, dass Deutschland selbst handlungsfähig bleibe, mit weniger Bürokratie und besserer Infrastruktur.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 07.04.2025 | 19:30 Uhr