Archivbild: Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht bei der Demonstration gegen Antisemitismus "Nie wieder ist jetzt!“. (Quelle: dpa/Koall)

Jahrestag der Pogrome Wegner beklagt zunehmenden Antisemitismus

Stand: 09.11.2024 12:41 Uhr

Am 9. November 1938 begann systematische offene Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung in Nazi-Deutschland. Auch 86 Jahre später sieht Berlins Regierender Bürgermeister Wegner den Antisemitismus als aktuelles Problem.

86 Jahre nach den Novemberpogromen der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung hat Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner Antisemitismus in der heutigen Zeit beklagt. "Antisemitismus ist auch heute noch eine Realität, leider auch in unserer Stadt, auf unseren Straßen", erklärte der CDU-Politiker.
 
Die Ermordung von mehr als 1.300 Menschen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, die Zerstörung von Geschäften und das Niederbrennen von Synagogen markierten den Beginn der systematischen Verfolgung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. "Dieser Tag mahnt uns bis heute - und er muss uns mahnen", sagte Wegner.

Der Berliner Senat tue alles dafür, dass dieser Hass keinen Raum finde. "Doch es bleibt die Aufgabe von uns allen, Judenhass konsequent entgegenzutreten - unabhängig davon, aus welcher Richtung er kommt und wo er stattfindet", sagte Wegner. "Nur so können wir der Verantwortung gerecht werden, die unsere Geschichte uns auferlegt."

Filmstill "I dance, but my heart is crying" (Quelle: Flemming Postproduktion)
"Die Musiker sollten nicht als Opfer, sondern als Künstler dargestellt werden"
Der Dokumentarfilm "I dance, but my heart is crying" erzählt die Geschichte von zwei jüdischen Plattenlabels aus Berlin, die in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurden. Ein Gespräch über die Wiederbelebung dieser Musik nach mehr als 80 Jahren.mehr

Spranger: Wachsam gegen Antisemitismus sein

Ähnlich äußerte sich Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Der 9. November 1938 markiere den Beginn der systematischen Verfolgung der Juden, die schließlich in den Holocaust mündete, erklärte sie. "Die Erinnerung an diese Nacht mahnt uns, wachsam gegen Antisemitismus, Hass und Hetze zu bleiben - heute und an jedem Tag."
 
Am 9. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen, wurden Geschäfte geplündert und zerstört. Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, willkürlich verhaftet und ermordet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.11.2024, 11 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 09. November 2024 um 12:00 Uhr.