Archivbild: Stefan Evers (l-r, CDU), Berliner Senator für Finanzen, CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Stettner, Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, SPD-Fraktionsvorsitzender Raed Saleh, Franziska Giffey (SPD), Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, und die SPD-Landesvorsitzenden, Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini, äußern sich bei der Pressekonferenz zum Berliner Haushalt 2025 im Berliner Abgeordnetenhaus. (Quelle: dpa/Carstensen)

Berlin CDU und Grüne liegen in Berlin vorn - SPD und Linke verlieren stark

Stand: 20.11.2024 18:00 Uhr

Würde die Bundestagswahl schon an diesem Sonntag stattfinden, lägen CDU und Grüne in Berlin vorne. Das zeigt der aktuelle BerlinTrend. Die AfD käme mit mehr Stimmen als bei der Wahl 2021 auf Platz 3. Das gilt laut Umfrage auch für das Abgeordnetenhaus.

Wenn am kommenden Sonntag der neue Bundestag gewählt würde, wären CDU und Grüne in Berlin die führenden Parteien. Das geht aus dem aktuellen BerlinTrend von infratest dimap im Auftrag der rbb24 Abendschau und rbb 88.8 hervor.
 
Die CDU käme demnach bei der Bundestagswahl in ihren Berliner Wahlkreisen auf 24 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen mit 22 Prozent. Die CDU würde damit gegenüber der Bundestagswahl von 2021 deutlich zulegen (+6,8 Prozentpunkte), während die Grünen ihr Ergebnis halten könnten. Drittstärkste Kraft wäre die AfD. Sie könnte mit 17 Prozent ihr Wahlergebnis von 2021 deutlich steigern (+7,6).
 
Die SPD käme an vierter Stelle auf 13 Prozent, ein Minus von 9,2 Punkten. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt in der Umfrage aus dem Stand auf sieben Prozent. Linke und FDP sehen in der Umfrage ihre Wahlergebnisse von 2021 jeweils mehr als halbiert. Die Linke kommt nur noch auf 5 Prozent (-6,5), die FDP auf 4 Prozent (-4,1).

Grafik: Berlin Trend - Sonntagsfrage Bundestag. (Quelle: rbb/infratest dimap)

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Würde am Sonntag das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt, wären auch hier CDU und Grüne die stärksten Kräfte. Hier könnten beide Parteien allerdings ihre Ergebnisse des BerlinTrends vom April unverändert halten. Die CDU erreichte demnach weiterhin 27, die Grünen 22 Prozent.
 
Die AfD wäre auch hier nun drittstärkste Kraft und würde die SPD überholen. Während die AfD in der aktuellen Umfrage um drei Punkte auf 15 Prozent zulegt, verliert die SPD drei Prozentpunkte und liegt nun nur noch bei 12 Prozent.

Das BSW würde gegenüber der April-Befragung einen Punkt zulegen und nun sieben Prozent einfahren. Deutliche Verluste verzeichnet die Linke. Sie verliert vier Punkte und kommt auf sechs Prozent. Die FDP würde mit vier Prozent zwar einen Punkt zulegen, wäre aber weiterhin nicht im Landesparlament vertreten.
 
Nach diesen Zahlen hätte die derzeitige Regierungskoalition aus CDU und SPD keine Mehrheit mehr. Geht man davon aus, dass CDU, SPD und Grüne weiterhin eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen und auf Distanz zum BSW bleiben, hätten damit einzig CDU und Grüne eine realistische Mehrheit, um gemeinsam zu regieren. Gäbe es keine Vorbehalte gegen ein Bündnis mit dem BSW käme auch noch eine Koalition von CDU, SPD und BSW infrage.

Grafik: Berlin Trend - Sonntagsfrag Abgeordnetenhaus. (Quelle: rbb/infratest dimap)

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Befragt nach der Arbeit des Senats von CDU und SPD, zeigen sich 69 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden mit dessen Arbeit, während nur 27 Prozent mit der Landesregierung zufrieden oder sehr zufrieden sind. Damit nimmt die Unzufriedenheit gegenüber der April-Umfrage nochmal leicht zu.
 
Auch mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sind die meisten Befragten, 54 Prozent, weniger oder gar nicht zufrieden, während sich nur 28 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden mit seiner Arbeit zeigen. Auch er verliert damit noch einmal leicht an Zuspruch für sein Agieren im Amt. Einzig bei den Anhängern der CDU ergibt sich noch eine mehrheitliche Zufriedenheit.

Grafik: Berlin Trend - Zufriedenheit mit Kai Wegner. (Quelle: rbb/infratest dimap)

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Für die repräsentative Umfrage wurden zwischen dem 14. und 18. November 2024 zufallsbasiert 1.179 Menschen befragt (692 Telefoninterviews und 487 Online-Interviews).

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.11.2024, 19:30 Uhr