
Maul- und Klauenseuche MKS-Sperrzone in Brandenburg aufgehoben
Deutschland gilt nun wieder ausnahmslos frei von der Maul- und Klauenseuche: Die Sperrzone in Brandenburg wurde aufgehoben. Im Januar war die hochansteckende Tierkrankheit festgestellt worden - erstmals seit Jahrzehnten.
Drei Monate nach dem erstmaligen Ausbruch der Maul- und Klausenseuche (MKS) seit fast 40 Jahren gilt Deutschland wieder als komplett frei von der Tierseuche. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) habe für das gesamte Bundesgebiet wieder den Status "Maul- und Klauenseuche-frei ohne Impfung" erteilt, so das Bundeslandwirtschaftsministerium.
Damit werde die Sperrzone um den betroffenen Bestand in Hönow wieder aufgehoben. Alle Untersuchungen auf MKS bei Haustieren und bei Wildtieren, die für die Seuche empfänglich seien, waren laut Ministerium negativ. Seit Mitte März galten Einschränkungen im Handel mit Tier- und Milchprodukten nur noch in einem Umkreis von einigen Kilometern um den betroffenen Betrieb im Brandenburg.
Die für Tiere hochansteckende Viruserkrankung wurde im Januar in einer Büffel-Herde in Hönow im Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. Die EU-Kommission hatte rund um den Ausbruchsort eine sechs Kilometer weite Sperrzone angeordnet. Dort galten Restriktionen wie ein Verbot von Tiertransporten. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Allerdings können sie das Virus übertragen.
Özdemir: Status extrem wichtig für den Export
Der geschäftsführende Bundesagrarminister Cem Özdemir hofft, dass nun alle Einfuhrbeschränkungen im Ausland aufgehoben werden. Das ganze Land sei Maul- und Klauenseuche-frei, sagte der Grünen-Politiker. "Dieser Status ist extrem wichtig für den Export der betroffenen Waren." Das gelte vor allem für Fleisch und Milchprodukte.
Die Branche hatte nach dem Ausbruch einen Milliardenschaden beziffert: Mexiko, Südkorea und Großbritannien verhängten Importstopps für Fleisch und Milch aus der ganzen Bundesrepublik. In der EU hingegen gilt das Prinzip der Regionalisierung: Produkte von außerhalb der Schutzzone rund um den betroffenen Betrieb konnten weiter normal gehandelt werden.
Weiter Sorge wegen Ausbrüchen in anderen Ländern
Özdemir und auch Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) zeigten sich jedoch besorgt angesichts von Ausbrüchen der Seuche in Ungarn und der Slowakei. "In Ungarn reicht die Zone bis nach Österreich hinein", sagte Özdemir. "Das zeigt, dass wir nicht nachlassen dürfen in den Bemühungen und was die Vorsichtsmaßnahmen angeht." Er appellierte an Reisende: "Bitte seien Sie maximal vorsichtig!"
Mittelstädt mahnte Reisende an, keine Produkte aus von der Seuche betroffenen Gebieten nach Deutschland mitbringen und dort keine Kontakte zu Klauentieren zu halten. Zudem sollten Tierhalter Zutrittsbeschränkungen zum Tierbestand, Reinigung und Desinfektion weiter umsetzen.