Geflüchtete aus der Ukraine Studium auch ohne Schulabschluss
Viele ukrainische Geflüchtete konnten wegen des Krieges keinen Schulabschluss machen. Die Kultusministerkonferenz hat deshalb eine Sonderregel beschlossen: Diese Schüler sollen dennoch in Deutschland studieren dürfen.
Geflüchtete ukrainische Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr keinen Sekundarschulabschluss machen können, sollen trotzdem ein Studium in Deutschland aufnehmen können. Das hat die Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen.
Kein Nachteil für die Betroffenen
Der Grund sei, dass in diesem Jahr in der Ukraine keine regulären staatlichen Abschlussprüfungen stattfänden. "Den betroffenen Schülerinnen und Schülern soll hierdurch kein Nachteil entstehen", sagte die KMK-Präsidentin, die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Auch für Studierende im ersten Studienjahr sei die Aufnahme eines Studiums in Deutschland möglich, selbst wenn sie ihr Studienjahr nicht abschließen konnten.
Direkt bei Hochschule bewerben
Ukrainische Schülerinnen und Schüler, die keinen Abschluss machen können und ein Studium in Deutschland aufnehmen möchten, müssen sich beim jeweiligen Studienkolleg ihrer Wunschhochschule bewerben. Die Studienkollegs bereiten ausländische Bewerber auf ein Studium in Deutschland vor. Wer bereits studiert, muss sich laut KMK direkt bei der Hochschule bewerben.
Ausnahmeregelungen gelten laut KMK auch für jene Ukrainerinnen und Ukrainer, die die Hochschulreife erworben haben, die entsprechenden Nachweise fluchtbedingt aber nicht vorlegen können. Sie können ein dreistufiges Plausibilisierungsverfahren durchlaufen. Das Verfahren gibt es laut KMK schon seit 2015, es steht allen Geflüchteten offen.