Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln "Leider großer Zuspruch für Taten der Hamas"
Dass die Taten der Hamas-Terroristen in Berlin und andernorts bejubelt wurden, sorgt für Empörung. Die Integrationsbeauftragte von Neukölln, Balci, spricht von einer "traurigen Tatsache" - und begrüßt das geplante Verbot der Gruppe "Samidoun".
Die Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln, Güner Balci, hat beklagt, dass die Taten der militant-islamistischen Hamas von zu vielen Menschen in ihrem Bezirk gutgeheißen werden: "In den Gesprächen zeigt sich das sehr offen. Wenn man in bestimmten Milieus unterwegs ist, gibt es leider einen sehr großen Zuspruch auch für die Taten der Hamas. Das ist eine traurige Tatsache, der wir in unserer Arbeit leider regelmäßig begegnen", sagte sie in den tagesthemen.
Ihre Erfahrung in Neukölln zeige, dass "Antisemitismus zu weit verbreitet ist. Das sehen Sie ja auch in der Berichterstattung, wenn die jungen Leute auf der Sonnenallee interviewt werden und keinen Hehl daraus machen, dass sie es gerechtfertigt finden, dass die Hamas die Menschen abgeschlachtet hat". Sie bekomme dies auch in Gesprächen in den Milieus mit.
Gleichzeitig unterstrich sie, dass viele Migrantenorganisationen dies eindeutig ablehnten - "und die sagen auch, dass es viel zu verbreitet ist in den Communitys".
Balci begrüßt geplantes "Samidoun"-Verbot
Zu dem geplanten Verbot des palästinensischen Netzwerkes "Samidoun" sagte Balci, ein Verbot sei eine Handhabe, um konkret mit der Situation auf der Straße umzugehen. "Man setzt ein klares Zeichen für die vielen jungen Menschen, die vielleicht noch gar nicht so klar entschlossen sind, ob sie diese Organisation gut oder schlecht finden sollen." Aber man verhindere dadurch nicht extremistische Bewegungen, ergänzte die Integrationsbeauftragte.
Auf den Vorschlag, Menschen aus diesem Umfeld aus Deutschland abzuschieben, sagte sie: "Das ist eine Haltung, die man nicht nur in der Politik, sondern auch auf der Straße antrifft". Sie habe auch Migranten getroffen, die genau dies forderten. Doch: "Das allein wird uns nicht helfen", so Balci. Beispielsweise hätten viele der Jugendlichen die deutsche Staatsbürgerschaft.