Arbeitsminister Heil Rentenbeiträge steigen nach 2025 leicht
Der Beitrag zur Rentenversicherung soll sich erst nach 2025 leicht erhöhen, erklärt Arbeitsminister Heil. Auch danach wolle er einen zu starken Anstieg verhindern. Dabei soll unter anderem die Aktienrente helfen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat versichert, dass der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung auch nach dem Auslaufen der bis 2025 geltenden Obergrenze nur moderat angehoben werden muss. Derzeit gebe es fünf Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als vor zehn Jahren vorhergesagt, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dadurch könne der Beitragssatz länger als erwartet auf dem bisherigen Niveau gehalten werden.
"Erst in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre wird der Satz leicht ansteigen", sagte Heil. "Mein Ziel ist, auch danach einen zu starken Anstieg zu verhindern." Dies sei möglich, "wenn wir unsere Hausaufgaben beim Thema Fachkräftesicherung machen" und zudem durch die Aktienrente "eine Dämpfung der Beiträge erreichen". Er wolle die gesetzliche Rente "langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können".
Die Ampelkoalition plant, die sogenannte Haltelinie beim Rentenniveau, die bis 2025 ein Niveau von 48 Prozent absichert, zu verlängern. Die zweite Haltelinie, mit der verhindert werden soll, dass der Beitragssatz über 20 Prozent steigt, soll dagegen nach 2025 nicht fortgeführt werden. Seit 2018 liegt der Rentenbeitragssatz stabil bei 18,6 Prozent.
Heil verteidigt Investitionspläne von Lindner
Heil verteidigte das Vorhaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Schulden in Höhe von zunächst zehn Milliarden Euro aufzunehmen, um sie am Kapitalmarkt anzulegen und die Erträge ab Mitte der 2030er-Jahre zur Dämpfung der Rentenbeiträge einzusetzen. "Es geht nicht um irgendwelche Zockereien auf den Finanzmärkten, sondern um langfristig angelegtes Geld, um die gesetzliche Rente zu stärken", sagte Heil.
Heil zeigte sich auch bereit, weitere Mittel für die offiziell nun "Generationenkapital" genannte Aktienrente einzusetzen. "Wenn der Finanzminister Spielraum für weitere Summen sieht, schaue ich mir das gerne an", sagte er. "Aber klar ist auch: Je mehr Geld der Finanzminister vernünftig und langfristig im 'Generationenkapital' anlegt, desto höher sind später die Erträge, um die Beiträge zu dämpfen. Dagegen kann ich als der für die Rente zuständige Minister nichts haben."