Umweltministerin Lemke bekräftigt Atomausstieg Mitte April
Am 15. April sollen die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gehen. Bundesumweltministerin Lemke bestätigte das Datum nochmals. Die Sicherheit der deutschen Energieversorgung sei dadurch nicht gefährdet.
In gut vier Wochen soll die Nutzung der Atomkraft in Deutschland enden. Das hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke bekräftigt. "Es bleibt beim Atomausstieg Mitte April", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar."
Die Umweltministerin widersprach Befürchtungen, dass die Energieversorgung durch den Atomausstieg nicht mehr gesichert sei. "Wir haben im internationalen Vergleich eine sehr hohe Versorgungssicherheit", sagte Lemke. Diese sei "deutlich besser" als die der deutschen Nachbarländer "mit dem höchsten Atom-Anteil", betonte sie. "Auf Dauer sind daher Wettbewerb und mehr Erneuerbare Energien das beste Mittel für stabile Preise", sagte Lemke.
Streit zwischen Grünen und FDP
Der endgültige Ausstieg aus der Atomkraft hätte eigentlich schon zum Jahreswechsel erfolgen sollen. Wegen der schwierigen Energielage infolge des Kriegs in der Ukraine wurde die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke auf den 15. April verschoben - per Machtwort des Bundeskanzlers. Olaf Scholz beendete damit einen koalitionsinternen Streit zwischen Grünen und FDP, der nun aber wieder aufflammen könnte.
Während die FDP für eine weitere Nutzung der Atomkraft eintritt, sind Grüne und SPD strikt dagegen. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Lukas Köhler, hatte zuletzt vor einem raschen Rückbau der drei AKW gewarnt. Die Union will die Atomkraftwerke zumindest einsatzfähig halten.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist ebenso wie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil heute um 18 Uhr im Interview im Bericht aus Berlin der ARD.