Christian Lindner, Robert Habeck und Olaf Scholz (Archivbild: 06. Juni 2024)

Gesellschaft für Deutsche Sprache "Ampel-Aus" ist "Wort des Jahres"

Stand: 06.12.2024 11:16 Uhr

Das Ende der Koalition sei ein "Paukenschlag" gewesen: Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Begriff "Ampel-Aus" zum "Wort des Jahres" 2024 gekürt. Auf Platz 2 landete "Klimaschönfärberei".

"Ampel-Aus" ist das "Wort des Jahres" 2024. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden kürte den Begriff angesichts der spektakulär zerbrochenen Koalition von SPD, Grünen und FDP. Dies sei ein "Paukenschlag" gewesen, der sogar den zeitgleich bekannt gewordenen Ausgang der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl übertönt habe, hieß es zur Begründung. Schon 2023 sei "Ampelzoff" unter den Wörtern des Jahres gewesen.

Auf dem zweiten Platz landete "Klimaschönfärberei", also das Bestreben etwa von Unternehmen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz beschönigend hervorzuheben. Den dritten Platz belegte "kriegstüchtig", ein Begriff, den Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) viel beachtet beim Dringen auf mehr Tempo bei der Bundeswehr-Modernisierung verwendete.

Auf den weiteren Plätzen der Rangliste 2024 folgen die Begriffe "Rechtsdrift", "generative Wende", "SBGG" (Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag), "Life-Work-Balance" und "Messerverbot".

Signifikanz und Popularität als Kriterien

Eine Jury bestimmte eine Rangfolge mit insgesamt zehn "Wörtern des Jahres", die in den vergangenen Monaten in der öffentlichen Diskussion dominant und prägend waren. "Für die Auswahl der 'Wörter des Jahres' entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität", erläuterte die GfdS.

Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.

Die rund zehnköpfige Jury setzte sich aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und dem Hauptvorstand der Gesellschaft zusammen. 2023 war "Krisenmodus" auf Platz eins gelandet. Auf den beiden folgenden Plätzen der Wörter-Zehnerliste folgten damals "Antisemitismus" und "leseunfähig".

Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 06. Dezember 2024 um 10:00 Uhr.