ARD-DeutschlandTrend Sorge vor Corona-Infektion bleibt gering
Ungeachtet jüngster Corona-Ausbrüche macht sich nur ein Viertel der Deutschen ernsthaft Sorgen über eine Ansteckung. Das geht aus dem aktuellen DeutschlandTrend hervor, bei dem auch nach den Urlaubsplänen der Deutschen gefragt wurde.
Trotz jüngster Meldungen über lokal erhöhte Infektionszahlen machen sich 75 Prozent der Deutschen keine großen Sorgen über eine Ansteckung mit dem Coronavirus. Das geht aus dem DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin hervor.
Befragt wurden die Umfrageteilnehmer am 23. und 24. Juni. Am 23. Juni waren nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies für den Kreis Gütersloh und den Nachbarkreis Warendorf neue Maßnahmen verhängt worden. Der Virologe Christian Drosten sagte, er sehe in mehreren Orten eindeutige Anzeichen, dass das Coronavirus sich wieder stärker verbreitet.
Mit aktuell 24 Prozent bleibt der Anteil derer, die sich große oder sehr große Sorgen über eine Corona-Infektion machen, jedoch auf niedrigem Niveau. Mitte März hatte die Zahl mit 55 Prozent einen Höhepunkt erreicht. Anfang Mai sank der Wert und ist seither stabil bei rund einem Viertel der Deutschen.
Mehrheit plant keine Reise
Die jüngsten Erleichterungen für das Reisen in Europa scheinen auf die Reisepläne der Deutschen nur geringen Einfluss zu haben. Die meisten planen keine Sommerreise oder wollen im Land bleiben.
Von denjenigen, die sich mit Blick auf den Sommerurlaub schon festgelegt haben, gibt mehr als die Hälfte (51 Prozent) an, zuhause zu bleiben. Ein gutes Drittel (35 Prozent) plant eine Urlaubsreise innerhalb Deutschlands. Nur 17 Prozent wollen ins europäische Ausland reisen. Zwei Prozent können sich vorstellen, ihren Urlaub außerhalb von Europa zu verbringen. Im Vergleich zu einer Umfrage Mitte Mai geht der Wunsch, ins Ausland zu reisen, sogar leicht zurück.
SPD, AfD und Grüne gewinnen leicht
In der Frage, welche Partei die Deutschen wählen würden, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU und CSU auf 37 Prozent der Stimmen. Mit 20 Prozent wären die Grünen zweitstärkste Kraft, vor der SPD, die 16 Prozent wählen würden. Die AfD käme auf zehn Prozent, die Linke auf sieben und die FDP auf fünf Prozent.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 4. Juni 2020 verlieren Union, FDP und Linke damit jeweils einen Prozentpunkt. SPD, AfD und die Grünen gewinnen einen hinzu.
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1068 Wahlberechtigte
Erhebungszeitraum: 23. bis 24. Juni 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent