US-Wahl 2024
Versuchter Einfluss auf Wahlkampf US-Geheimdienste werfen Iran Hackerangriffe vor
Die USA kämpfen mit immer mehr iranischen Cyberangriffen, Geheimdiensten zufolge auch im jüngsten Fall der Trump-Kampagne. Harris' Team wurde ebenfalls zum Ziel. Die iranische Mission bei den UN wies den Vorwurf zurück.
Der amerikanische Wahlkampf wird laut US-Geheimdiensten vermehrt Ziel von Cyberangriffen aus dem Iran. Erst vor gut einer Woche hatte das Wahlkampfteam von Donald Trump erklärt, Opfer von Hackern geworden zu sein. Jetzt geben die Geheimdienste bekannt: Sie schreiben dem Iran diesen und noch weitere Angriffe zu.
"Wir haben in diesem Wahlzyklus zunehmend aggressive iranische Aktivitäten beobachtet, die insbesondere auf die Beeinflussung der amerikanischen Öffentlichkeit und auf Cyberoperationen gegen Präsidentenwahlen abzielen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Geheimdienstkoordination (ODNI), der US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit (CISA) und der Bundespolizei FBI. Dazu zähle auch die kürzlich bekannt gewordene "Kompromittierung der Kampagne des ehemaligen Präsidenten Trump".
Die iranische Mission bei den Vereinten Nationen wies die Rolle des Landes bei dem Hackerangriff jedoch zurück. Sie forderte die USA zudem auf, Beweise für die Vorwürfe vorzulegen. "Solche Anschuldigungen sind unbegründet und entbehren jeglicher Grundlage", erklärte die Mission. Der Iran habe weder die Absicht noch das Motiv, sich in die US-Präsidentschaftswahl einzumischen.
Harris' Team ebenfalls betroffen
Im jüngsten Fall der Trump-Kampagne soll den US-Medien soll ein 271 Seiten langes internes Dossier über Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance zugespielt worden sein. Solche Dossiers dienen im US-Wahlkampf unter anderem dem Zweck, besser auf politische Angriffe der Gegenseite vorbereitet zu sein. Das Dossier ließen die Geheimdienste in ihrer Mitteilung allerdings unerwähnt.
Die Hackerangriffe zielen nicht nur auf den republikanischen Wahlkampf ab, sondern beschäftigen auch die Demokraten. Das Team von Kamala Harris gab bekannt, Ziel eines ausländischen Cyberangriffs geworden zu sein.
Das bestätigen die Geheimdienste nun in ihrer gemeinsamen Mitteilung: Der Iran habe versucht, Zugang zu Personen mit direkter Verbindung zu beiden Parteien zu erlangen.
Google und Microsoft kämpfen mit ausländischen Hackern
Die Geheimdienste beschuldigen den Iran, mit den Angriffen Einfluss auf den Wahlkampf nehmen zu wollen. Der Iran versuche, "Zwietracht zu schüren und das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen zu untergraben". Der Iran betrachte die Präsidentenwahl am 5. November als besonders folgenreich mit Blick auf seine nationalen Sicherheitsinteressen, warnten die US-Geheimdienste. Die Vorgehensweise sei nicht neu.
Im US-Wahljahr haben nicht nur die Parteien, sondern auch private Unternehmen zunehmend Probleme mit Hackerangriffen aus dem Ausland. Microsoft bestätigte die Entwicklung in einem Bericht zum Beginn des Monats. Google macht eine den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Hackergruppe für den Versuch verantwortlich, E-Mail-Konten von Personen aus dem Umfeld von Joe Biden und Trump zu infiltrieren.