Hochrangiges Treffen in München Stoltenberg soll Chef der Sicherheitskonferenz werden
Jens Stoltenberg gibt sein Amt als NATO-Generalsekretär im Oktober ab. Der nächste Posten soll Berichten zufolge schon feststehen: Er soll den Vorsitz der Münchner Sicherheitskonferenz übernehmen.
Der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg soll laut übereinstimmenden Medienberichten neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) werden. Er folgt demnach im kommenden Jahr auf Christoph Heusgen.
Über die Neubesetzung des Vorsitzes berichteten zunächst das Portal Politico und das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Laut RND bereitet der Stiftungsrat der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz eine entsprechende Entscheidung vor.
Stoltenberg hat bei der NATO mehrfach verlängert
Stoltenberg übergibt sein Amt als NATO-Generalsekretär zum 1. Oktober nach zehn Jahren an den früheren niederländischen Regierungschef Mark Rutte. Das Amt des Generalsekretärs wollte Stoltenberg bereits im September 2022 abgeben, doch aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verlängert er bis zum September 2023. Weil auch bis dahin die Nachfolgefrage nicht geklärt war, blieb er ein weiteres Jahr im Amt.
Stoltenberg als "unvergleichlich beste Wahl"
Heusgen, früherer Top-Diplomat und langjähriger Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatte den MSC-Vorsitz erst 2022 von Wolfgang Ischinger übernommen. Ischinger ist Präsident des MSC-Stiftungsrates und hatte die Stiftung 2011 auch gegründet. Nach Angaben des RND soll Ischinger im Stiftungsrat Stoltenberg als "unvergleichlich beste Wahl" bezeichnet haben.
Der 65-jährige Stoltenberg war von 2000 bis 2001 sowie von 2005 bis 2013 norwegischer Ministerpräsident. Dabei hatte er sein Land 2011 auch durch die schwierige Zeit nach den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya geführt, bei denen der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik insgesamt 77 Menschen tötete. Stoltenberg ist Vater zweier erwachsener Kinder.
Die NATO wollte sich zu den Berichten nicht äußern. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete aber, dass ihr die Informationen über den Stoltenberg-Wechsel aus mehreren Quellen bestätigt worden seien.