Krieg gegen die Ukraine Luftangriffe auf Kiew und Odessa
Erneut hat es in der Ukraine landesweiten Luftalarm gegeben. Die Hauptstadt Kiew und andere Regionen wurden mit Drohnen und Raketen angegriffen. In Odessa wurde ein Mensch getötet.
Das russische Militär hat in der Nacht erneut ukrainische Städte mit Drohnen und Raketen angegriffen, landesweit gab es Luftalarm. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes gab es nach Angaben der Militärverwaltung mehrere Explosionen.
Über Kiew war die Flugabwehr im Einsatz. Nach Angaben des Chefs der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, wurden alle Luftziele von der Flugabwehr erfasst und abgeschossen. Es sei der neunte Luftangriff seit Anfang Mai.
Kiew: Brand durch herabfallende Trümmer
"Dieses Mal wurde die Attacke von strategischen Bombern der Typen Tu-95MS und Tu-160 aus der Region des Kaspischen Meeres mit Marschflugkörpern des Typs Ch-101/555 durchgeführt", schrieb Popko auf dem Telegram-Kanal der Kiewer Militärverwaltung. Anschließend hätten Aufklärungsdrohnen die Hauptstadt überflogen.
Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko geriet durch herabfallende Trümmer ein Unternehmen im Bezirk Darnyzkyj in Brand. Im Bezirk Desnjansky sei eine Explosion zu hören gewesen. "Verlasst während des Luftalarms nicht die Schutzräume", forderte Klitschko auf Telegram. Bislang gibt es keine Informationen über Opfer in Kiew.
In Kiew geriet durch herabfallende Trümmer ein Unternehmen in Brand.
Ein Toter in Odessa bei russischem Raketenangriff
In der südukrainischen Stadt Odessa ist nach Angaben der Militärverwaltung ein Mensch bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Zudem habe es zwei Verletzte bei dem Angriff auf eine Industrieanlage gegeben. "In unserer Zone, für die wir verantwortlich sind, wurde am Abend ein schwerer Raketenangriff auf Odessa registriert", sagte die Sprecherin der Heeresgruppe Süd, Natalja Humenjuk, im Fernsehen. Ihren Angaben nach wurden die meisten Raketen über dem Meer abgefangen.
Das Militär sprach außerdem Warnungen für die Regionen Winnyuja, Kirowohradska, Tscherkassy und Dnipro aus. Auch in der zentralen Region Poltawa und weiter südlich in der Region Mykolajiw müsse mit russischen Angriffen gerechnet werden, hieß es auf weiteren Telegram-Kanälen.
Nach Armeeangaben gab es zudem Angriffe mit "Marschflugkörpern" in der Region Winnyzja im Landesinneren. Örtliche Medien berichteten über Explosionen in Chmelnyzkyj etwa hundert Kilometer weiter westlich.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Weitere Geländegewinne bei Bachmut
Im Raum der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut haben die ukrainischen Truppen weitere Geländegewinne erzielt. "Es gelang innerhalb eines Tages, zwischen 150 und 1700 Metern voranzukommen", erklärte der Sprecher der Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, im ukrainischen Fernsehen. Dies sei trotz der russischen Überlegenheit an Soldaten, Munition und Technik gelungen. Konkretere Ortsangaben machte er nicht.
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, bestätigte den ukrainischen Vorstoß. Nördlich von Bachmut seien ukrainische Einheiten knapp 600 Meter vorgestoßen. "Gebt die Siedlungen Sacco und Vanzetti nicht auf", wandte er sich an die russische Armeeführung.
Prigoschin warnt seit Wochen, dass die ukrainische Armee an den Flanken der Gruppierung im weitgehend eroberten Bachmut vorstoßen könnte. Die Ukraine wehrt seit rund 15 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Die Gegend um die Stadt Bachmut mit einst 70.000 Einwohnern im ostukrainischen Gebiet Donezk ist seit Monaten der Schwerpunkt der Kämpfe.