Von Ukraine kontrollierte Stadt Tote nach Bombeneinschlag in Sudscha
Die Ukraine berichtet von einem schweren russischen Angriff auf eine Notunterkunft in Sudscha. Die Stadt liegt im ukrainisch kontrollierten Gebiet in der russischen Region Kursk. Mindestens vier Bewohner seien ums Leben gekommen.
In der von Kiews Truppen kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk sollen nach ukrainischen Angaben beim Einschlag einer Gleitbombe in einem Gebäude mindestens vier Menschen getötet worden sein. Vier weitere seien verletzt worden, der Zustand von weiteren 84 Bewohnern der als Notunterkunft genutzten Schule sei befriedigend, teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook mit.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist.
Zuvor hatte der Sprecher der ukrainischen Militärkommandantur, Olexij Dmytraschkowskyj, von 95 Verschütteten gesprochen. Es handele sich um viele ältere Menschen. Laut ukrainischem Generalstab gehen die Rettungsarbeiten an dem Gebäude weiter. Diejenigen, die weitere medizinische Hilfe bräuchten, würden auf benachbartes ukrainisches Gebiet gebracht.
Bewohner sollten auf Evakuierung vorbereitet werden
Nach ukrainischen Angaben soll eine russische Gleitbombe auf das Gebäude gefallen sein. Russland macht ihrerseits die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Unabhängig überprüfbar ist diese Information nicht.
Laut ukrainischem Generalstab sollten die Bewohner der Notunterkunft auf die Evakuierung vorbereitet werden, als die Bombe einschlug. Die russische Seite sei darüber informiert gewesen, dass sich in dem Gebäude nur Bewohner, darunter Frauen und Kinder, aufhielten. Auch diese Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.
Selenskyj fordert entschlossenes Handeln
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte auf der Plattform X ein Video, in dem ein stark beschädigtes Gebäude und Menschen in Notlagen zu sehen sind. Die russische Armee nehme auch auf eigene Zivilisten keine Rücksicht, sagte er.
"Das ist ein Staat, der jeden Anstand verloren hat", sagte Selenskyj. "Und das ist ein Übel, das nicht von allein aufhören wird. Aber wenn wir stark und entschlossen handeln, kann sogar Russland zum Aufhören gezwungen werden. Und das muss getan werden, damit die Welt vor russischen Bomben sicher ist."
Region Kursk seit Monaten schwer umkämpft
Russische Militärblogger berichteten ebenfalls, dass das Gebäude in Sudscha getroffen worden sei. Sie meldeten, dass Raketen aus dem benachbarten ukrainischen Gebiet Sumy Richtung Sudscha abgefeuert worden seien.
Die Region ist schwer umkämpft, seitdem Anfang August ukrainische Truppen die Grenze zu Russland überquerten und im Gebiet Kursk Dutzende Ortschaften unter ihrer Kontrolle brachten. Zuletzt gab es wiederholt Berichte über den Tod von Zivilisten in der Region bei russischen Gegenangriffen. Moskaus Militär hat immer wieder die Rückeroberung des Gebiets Kursk angekündigt.