
Polens Regierung beschwichtigt US-Armee verlegt Soldaten von wichtigem Stützpunkt
Die US-Armee hat den Abzug von Soldaten von einem polnischen Stützpunkt verkündet. Der Standort in der Nähe der ukrainischen Grenze ist ein wichtiges Drehkreuz für Militärlieferungen an das angegriffene Land.
Polen hat beschwichtigend auf eine Ankündigung der USA reagiert, Soldaten von einem wichtigen Stützpunkt unweit der polnischen Grenze zur Ukraine abzuziehen. Dies stelle keinen kompletten Rückzug der US-Truppen aus dem Land dar, erklärte der polnische Präsident Andrzej Duda. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz schrieb im Onlinedienst X, US-Soldaten würden weiterhin in Polen stationiert bleiben, "aber an anderen Orten".
Die US-Armee hatte am Montag mitgeteilt, militärische Ausrüstung und Personal vom Stützpunkt in Jasionka im Südosten des Landes abziehen und in andere Landesteile verlegen zu wollen. Wie viele Soldaten genau Jasionka verlassen und wohin diese verlegt werden, teilte die Armee nicht mit. In Polen sind derzeit 10.000 US-Soldaten rotierend im Einsatz.
Entscheidung seit Monaten geplant
Die Entscheidung, Soldaten und Ausrüstung zu verlegen, sei das Ergebnis "monatelanger Überlegungen und Planungen", die eng mit Polen und den NATO-Verbündeten abgestimmt worden seien, erklärte das Büro der US-Armee für Europa und Afrika. Die Entscheidung sei auf dem NATO-Gipfel in Washington im Juli 2024 getroffen worden.
Seit kurz vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 waren US-Soldaten in Jasionka stationiert. Der Stützpunkt ist ein wichtiges Drehkreuz für die Lieferung eines Großteils der Militärhilfe an die Ukraine. Laut Polens Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz werden die Aufgaben, die bisher von den US-Soldaten in Jasionka übernommen wurden, nun "von anderen Verbündeten" übernommen. Die NATO werde die Verantwortung für die Einsätze in Jasionka übernehmen, erklärte er.
Weitere Abzüge geplant?
Unterdessen prüft die Trump-Regierung einem Medienbericht zufolge den Abzug von 10.000 Soldaten aus Osteuropa. Der US-Sender NBC berichtete unter Berufung auf sechs anonyme Quellen in den USA und Europa, Rumänien und Polen könnten von dem Schritt betroffen sein. Eine offizielle Bestätigung des Pentagon gab es vorerst nicht.