Krönung in Großbritannien ++ Königspaar zeigt sich auf Palastbalkon ++
Nach ihrer Krönung haben sich König Charles und Königin Camilla zusammen mit dem engsten Familienkreis auf dem Balkon des Buckingham-Palasts gezeigt. Davor versammelten sich Tausende Schaulustige. Alle Entwicklungen zum Nachlesen.
- Charles und Camilla grüßen das britische Volk vom Balkon
- Königspaar und Familie zum Buckingham-Palast zurückgekehrt
- Auch Camilla offiziell zur Königin gekrönt
- Charles und Camilla treffen in der Westminster Abbey ein
- Polizei bestätigt mehrere Festnahmen von Monarchie-Gegnern
- Erste prominente Gäste erreichen Westminster Abbey
- Zahlreiche Royal-Fans versammeln sich in LondonEnde des Liveblogs
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So geht es für Charles und Camilla heute weiter
Nach dem großen Auftritt auf dem Balkon des Buckingham-Palasts haben König Charles III. und Königin Camilla nur noch einen Termin. Hoffotograf Hugo Burnand nimmt offizielle Bilder des Paars und anderer ranghoher Royals auf, sowohl einzeln als auch in der Gruppe. Danach soll es mit einer Tasse Tee und einem informellen Lunch mit der Großfamilie entspannter werden. Erwartet wird, dass Charles' älterer Sohn Prinz William und sein jüngster Bruder Prinz Edward mit ihren Familien teilnehmen. Auch Camillas Schwester Annabel Elliot sowie ihre Kinder Tom Parker Bowles und Laura Lopes mit den Enkeln werden vermutlich dabei sein.
Proteste gegen die Monarchie in britischen Städten
Gegen die Krönung von König Charles III. haben Menschen in mehreren britischen Städten demonstriert. In London versammelten sich unweit der Prozessionsroute Hunderte Menschen und protestierten mit Sprechchören wie "Down with the Crown" (Nieder mit der Krone). Am Morgen hatte die Polizei den Republic-Chef Graham Smith und weitere Aktivisten festgenommen.
Auch in der walisischen Hauptstadt Cardiff gingen Gegner der Monarchie auf die Straße. Hunderte beteiligten sich an einem Protestmarsch und riefen "God Save the Poor" (Gott schütze die Armen) statt dem traditionellen "God Save the King" (Gott schütze den König). In der schottischen Großstadt Glasgow kam es bei einer Demonstration von Unabhängigkeitsbefürwortern mit Tausenden Teilnehmern ebenfalls zu Kritik an den Royals. Auch in der Hauptstadt Edinburgh wurde zu Protesten aufgerufen. In Umfragen hatte sich ein Großteil der Menschen in Schottland gleichgültig gezeigt, fast drei Viertel sagten, die Krönung interessiere sie nicht.
Kunstfliegerstaffel kleiner als geplant
Wegen des regnerischen Wetters fiel die militärische Kunstfliegerstaffel, die zu Ehren der Krönung den Buckingham-Palast überflog, kleiner aus als ursprünglich geplant. Die Pläne wurden kurzfristig geändert, wie das britische Verteidigungsministerium kurz vor dem geplanten Beginn des Fluges mitteilte. Die Staffel bestand demnach nun noch aus den "Red Arrows" und Helikoptern bestehen.
Charles und Camilla winken vom Balkon
Nach ihrer Krönung sind König Charles und Königin Camilla zusammen mit dem engsten Familienkreis auf dem Balkon des Buckingham-Palast zu sehen. Traditionsgemäß winken sie dem britischen Volk zu, dass sich zu Tausenden unten auf dem Platz sowie in der Mall-Straße vor dem Palast versammelte.
Tausende Menschen stehen auf der Mall-Straße in London vor dem Buckingham-Palast.
Solche Balkonauftritte, bei denen sich die Familie immer wieder bei royalen Großereignissen zeigen, sind "Working Royals" vorbehalten - also jenen Mitgliedern der Königsfamilie, die aktiv im Dienst der Krone stehen und öffentliche Aufgaben übernehmen. Prinz Andrew sowie Prinz Harry waren daher nicht dabei.
Tausende Soldaten salutieren dem Königspaar
Tausende von Soldaten, die in der Krönungsprozession durch London marschierten, begrüßten ihren Oberbefehlshaber auf dem Rasen des Buckingham Palace. Die Truppen nahmen ihre Mützen ab und begrüßten den frisch gekrönten König und Königin Camilla, die von einem Sitzplatz aus über den Palastgarten blickten.
Angehörige der Streitkräfte marschieren auf dem Rasen vor dem Buckingham-Palast.
Steinmeier: Königspaar steht vor "großer Aufgabe"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht König Charles III. und seine Frau Camilla nach der Krönung vor "einer großen Aufgabe". "Sie übernehmen große Verantwortung in einer Zeit grundlegenden Wandels und epochaler Einschnitte", sagte Steinmeier laut einer Mitteilung des Präsidialamts. Der Bundespräsident nahm demnach mit seiner Ehefrau an dem Gottesdienst teil.
"Unsere Länder stehen vor lange nicht gekannten Bedrohungen für unsere Lebensgrundlagen und Sicherheit", schrieb er weiter. "Ich bin überzeugt, durch Ihre Erfahrung werden Sie Orientierung in Zeiten der Unsicherheit und des Übergangs bieten können." Steinmeier hatte Charles und Camilla erst Ende März in Berlin begrüßt. "Ihr äußerst erfolgreicher Besuch hat ein neues, ein wichtiges Kapitel in den deutsch-britischen Beziehungen aufgeschlagen", so Steinmeier an den britischen König gerichtet.
EU-Kommissionspräsidentin gratuliert König Charles
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem frisch gekrönten britischen Königspaar gratuliert. "Die Krönung ist ein Zeugnis für die anhaltende Stärke der britischen Monarchie. Sie ist ein Symbol für Stabilität und Kontinuität", schrieb die Spitzenpolitikerin auf Twitter. "Meine Glückwünsche an König Charles III. und Königin Camilla." Von der Leyen zählte zu den zahlreichen politischen Gästen bei der Krönungszeremonie.
Kutsche mit Königspaar erreicht Buckingham-Palast
Die Kutsche mit König Charles und Königin Camilla ist am Buckingham-Palast eingetroffen. Dort will sich das Königspaar nach ihrer Ankunft gemeinsam mit dem engsten Familienkreis vom Balkon aus dem Volk zeigen. Charles' jüngerer Sohn Prinz Harry sowie sein Bruder Prinz Andrew, die an der Krönung teilnahmen, wurden dort nicht erwartet. Sie haben bereits vor Jahren ihre royalen Pflichten abgelegt.
Vorbereitungen am Buckingham-Palast
Demnächst wird die britische Königsfamilie auf dem Balkon des Buckingham-Palasts erwartet. Vorab wurden dort einige Vorbereitungen getroffen: Wie etwa auf diesem Bild zu sehen, auf dem der Balkon im Vorfeld geputzt wurde.
Ein Mitarbeiter saugt den Balkon des Buckingham-Palasts am Tag der Krönung zur Vorbereitung auf die Königsfamilie.
König und Königin kehren zum Buckingham-Palast zurück
Mit der britischen Nationalhymne "God Save the King" ist der Gottesdienst zur Krönung beendet worden. Nun sind König Charles und Königin Camilla im Rahmen der sogenannten Krönungsprozession auf dem Rückweg zum Buckingham-Palast. Das Königspaar wird dabei in der 261 Jahre alten Goldenen Staatskutsche gefahren, die nur für Krönungen genutzt wird. Dabei trug der König die deutlich leichtere Imperial State Crown.
In drei weiteren Kutschen schlossen sich Thronfolger Prinz William und seine Familie sowie Charles' jüngster Bruder Prinz Edward mit Ehefrau und Kindern und weitere Verwandte an. In dem prachtvollen Zug marschierten zudem Tausende Soldatinnen und Soldaten der britischen Armee und der Commonwealth-Staaten mit. Zehntausende Schaulustige säumten trotz des strömenden Regens die Strecke im Zentrum von London. Für die gut zwei Kilometer lange Route waren exakt 33 Minuten eingeplant - ebenso viel Zeit wie für die Hinfahrt.
Die Kutsche verfügt über prächtig bemalte Tafeln mit römischen Göttern und Göttinnen sowie reich vergoldete Skulpturen. Erstmals von König George III. genutzt, sind acht Pferde - immer handelt es sich um sogenannte Windsor Grey - nötig, um die Kutsche zu ziehen. Das vier Tonnen schwere, sieben Meter lange und 3,60 Meter Gefährt gilt als äußerst unbequem. So beschrieb etwa Charles' Mutter Queen Elizabeth II. die holprige Erfahrung nach ihrer Krönung 1953 als "schrecklich".
Kate gedenkt mit Schmuck Queen Elizabeth II. und Prinzessin Diana
Bei der Krönung hat Prinzessin Kate mit ihrem Schmuck der im vergangenen Jahr gestorbenen Queen Elizabeth II. sowie ihrer gestorbenen Schwiegermutter Prinzessin Diana Tribut gezollt. Ihre Perlenohrringe gehören der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge zum Nachlass von Diana, der früheren Prinzessin von Wales. Seit dem Tod von Queen Elizabeth II. trägt Kate (41) diesen Titel. Um den Hals trug Kate zu dem besonderen Anlass eine Kette mit 105 Edelsteinen, die Queen Elizabeth II. gehörte. Deren Vater George VI. hatte die dreireihige, glitzernde Halskette im Jahr 1950 für seine Tochter anfertigen lassen.
Prinzessin Kate bei der Krönung von Charles III.
London steht Kopf - die Feierlichkeiten in Bildern
Für das Ereignis des Jahres sind der europäische Adel, Royal-Fans aber auch Kritiker der Monarchie angereist. London ist im Ausnahmezustand.
Klicken Sie sich hier durch die Bilder der Feierlichkeiten.
Auch Camilla offiziell zur Königin gekrönt
Camilla ist zur britischen Königin gekrönt worden. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, setzte der Frau von König Charles III. die Krone von Queen Mary auf.
Charles III. zum König gekrönt
Charles III. wurde nun offiziell zum britischen König gekrönt. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, setzte dem Monarchen bei der Zeremonie die Edwardskrone auf den Kopf.
Zuvor überreichte der Dekan von Westminster dem Erzbischof Krone. Welby sprach ein Gebet, in dem er für Charles bat, dieser möge "mit Gnade im Übermaß und allen fürstlichen Tugenden erfüllt" sein. Anschließend setzte er Charles die Krone auf den Kopf und rief: "God save the King!". Die Gemeinde antwortete ebenfalls mit "God save the King!" Dann ertönte die "Wiener Philharmoniker Fanfare" von Richard Strauss.
Charles unter Verschluss der Öffentlichkeit gesalbt
Bei der Krönungszeremonie wurde König Charles vom Erzbischof von Canterbury mit heiligem Öl gesalbt. Dies geschah hinter einem Sichtschutz. Später wird auch Königin Camilla gesalbt - bei ihr allerdings ohne Sichtschutz. Zuvor hatte der anglikanische Erzbischof in Jerusalem, Hosam Naoum, Welby das Öl überreicht. Es wurde aus Oliven vom Ölberg in Jerusalem hergestellt, wo die Großmutter von Charles, Prinzessin Alice von Griechenland, beigesetzt wurde.
Dabei wurde vorab ein Sichtschutz um König Charles errichtet. Der König legte die Staatsrobe ab und trug nur ein schlichtes Hemd. Der Dekan von Westminster, David Hoyle, goss Öl auf einen Löffel. Der Erzbischof zeichnete mit dem Öl ein Kreuzzeichen an Kopf, Brust und Hände des Königs. Der Erzbischof erinnerte mit seinen Worten an die biblische Tradition der Salbung von Königen im Alten Testament. Anschließend wurde der Sichtschutz entfernt und Charles kniete vor dem Hochaltar. Der Erzbischof sprach ein Gebet, bevor der König in seine neuen Kleider eingehüllt wird: Das weiße "Colobium Sindonis", die goldbestickte "Supertunica" und einen Schwertgürtel.
Charles legt Schwur ab
Der Erzbischof von Canterbury hat König Charles III. im Rahmen der Krönungszeremonie einen traditionellen Schwur abgenommen. Der König bejahte bei dem Gottesdienst mit der Hand auf der Bibel mehrere Schwurformeln. Dazu gehört ein Bekenntnis, Recht und Gesetz aufrechtzuerhalten und dafür zu sorgen, dass Großbritannien und sein Königshaus protestantisch bleiben. Neu ist eine Einleitung, in der das Bekenntnis zur Wahrung der Glaubensfreiheit aller Menschen betont wird.
Königsfamilie verfolgt Krönung aus den ersten Reihen
Thronfolger Prinz William verfolgt die Krönung seines Vaters aus der ersten Reihe. Der 40-Jährige betrat die Westminster Abbey in London gemeinsam mit Ehefrau Prinzessin Kate und den Kindern Prinzessin Charlotte und Prinz Louis direkt hinter dem Königspaar. Der älteste Sohn Prinz George nahm als Ehrenpage an der Zeremonie teil. Ebenfalls in der ersten Reihe waren Charles' jüngster Bruder Prinz Edward und seine Ehefrau Herzogin Sophie platziert. Prinz Harry saß in der dritten Reihe.
Charles und Camilla erreichen Westminster Abbey
Die Kutsche mit König Charles und Königin Camilla ist zur Krönungszeremonie an der Westminster Abbey eingetroffen. Das Paar legte den Weg vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey im Nieselregen zurück, Zehntausende säumten den Weg und jubelten. Mit dem Einzug des Königspaars in die Westminster Abbey wird dann der feierliche Gottesdienst zur Krönung von König Charles und Camilla beginnen.
Der Zug wird von Vertretern verschiedener nicht-christlicher Glaubensgemeinschaften angeführt, um die Vielfalt der Religionen in Großbritannien zum Ausdruck zu bringen. Anschließend kommen Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen und Fahnenträger, die alle 15 Länder repräsentieren, deren Staatsoberhaupt König Charles ist. Nach den Mitgliedern des Chors folgt das Königspaar. Dazu erklingt das Eingangslied "I was Glad" zum Text von Psalm 122 von Hubert Parry aus dem Jahr 1902.
Kritik an Festnahmen von Demonstranten
Die Organisation Human Rights Watch hat die Festnahmen von Monarchie-Gegnern vor der Krönung scharf kritisiert. "Dies ist etwas, das man in Moskau erwarten würde, aber nicht in London", sagte die Chefin der britischen Niederlassung, Yasmine Ahmed, einer Mitteilung zufolge.
"Friedliche Proteste erlauben es den Menschen, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen. Das ist etwas, dem die britische Regierung offenbar zunehmend abgeneigt zu sein scheint." Der Bürgerrechtler Peter Tatchell twitterte, die Polizei habe riesige Absperrungen errichtet, um Monarchie-kritische Transparente zu verdecken. "Das Recht auf friedlichen Protest unterdrückt. Schande!"
Kutsche auf dem Weg zur Westminster Abbey
Die Kutsche mit König Charles III. und Königin Camilla ist vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey aufgebrochen. Das Paar legt die gut zwei Kilometer lange Strecke - gezogen von sechs weißen Pferden in der Diamond Jubilee State Coach - zurück. Die prunkvoll verzierte Kutsche wurde zu Ehren des 60. Thronjubiläums von Queen Elizabeth im Jahr 2012 gebaut und hat der Nachrichtenagentur PA zufolge eine Heizung sowie Klimaanlage. Das Paar soll um 11.53 Uhr (MESZ) an der Kirche ankommen, in der es dann gekrönt wird. Die Fahrt wird von Zehntausenden jubelnden Menschen entlang der Route verfolgt.
König Charles und Königin Camilla sitzen in einer Kutsche und fahren entlang der Straße The Mall in London.
Hochrangige Politiker eingetroffen
Vor der Krönung sind erste Politiker und Politikerinnen sowie deren Ehepartner an der Westminster Abbey eingetroffen. Unter ihnen waren der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-First Lady Jill Biden sowie die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska.
US-Frist Lady Jill Biden und Enkelin Finnegan erreichen die Westminster Abbey.
Polizei bestätigt mehrere Festnahmen
Die Londoner Polizei hat die Festnahmen mehrerer Demonstranten bestätigt. "Die Personen werden wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs festgehalten", teilte sie mit. Zuvor seien bereits vier Menschen festgenommen worden, die Gegenstände zum Anketten dabei gehabt hätten. "Sie werden wegen des Verdachts der Verschwörung zur Erregung öffentlichen Ärgernisses festgehalten", hieß es. Eine Angabe, wie viele Menschen insgesamt festgenommen wurden, machte die Behörde zunächst nicht. Insgesamt sind in London etwa 11.500 Beamte im Einsatz.
Scholz würdigt Klimaschutz-Engagement von König Charles
Am Krönungstag von König Charles III. hat Bundeskanzler Olaf Scholz dessen Einsatz unter anderem für den Klimaschutz gewürdigt. "Für mich war und ist ganz wichtig, dass er jemand ist, der sich für eine enge Zusammenarbeit Großbritanniens mit der Europäischen Union einsetzt und der auch eine ganz eigene, wichtige Agenda hat, den Klimaschutz voranzubringen", sagte Scholz am Rande eines Besuchs in Kenia. "Das wird uns auch helfen." Scholz nimmt nicht an der Krönung teil, für Deutschland ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor Ort.
Charles und Camilla am Buckingham-Palast angekommen
Schaulustige in London konnten vor der Krönung einen ersten Blick auf den Monarchen erhaschen. Charles und Königin Camilla erreichten am Morgen in ihrer Staatslimousine den Buckingham-Palast, wo sie sich für die Zeremonie vorbereiten wollten. Entlang der Prachtstraße The Mall jubelten zahlreiche Menschen dem Paar zu, das die Nacht im nahen Clarence House verbracht hatte.
König Charles erreicht zusammen mit Königin Camilla den Buckingham-Palast vor seiner Krönung.
Erste prominente Gäste erreichen Westminster Abbey
Vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla haben sich die ersten prominenten Gäste in der Westminster Abbey versammelt. Unter ihnen waren der US-Klimabeauftragte und frühere Außenminister John Kerry und Popsängerin Katy Perry. Perry soll morgen auch beim Krönungskonzert auftreten. Auch Schauspielerin Emma Thompson und Fürst Albert von Monaco kamen schon Stunden vor Beginn der Zeremonie in die Kirche.
Die britische Schauspielerin Emma Thompson kommt in der Westminster Abbey im Zentrum von London an.
Demonstranten laut Aktivisten festgenommen
Bei Protesten gegen die Krönung sind nach Angaben von Aktivisten sechs Menschen festgenommen worden. Darunter sei auch der Chef der Organisation "Republic", Graham Smith, sagte der Aktivist Luke Whiting der britischen Nachrichtenagentur PA. Das sollen zudem Fotos und Videos der Bewegung "Alliance of European Republican Movements" auf Twitter zeigen.
Für die Festnahmen habe die Polizei keine Begründung genannt, sagte Whiting. Die britische Regierung hatte das Demonstrationsrecht in letzter Zeit stark verschärft. So können Polizisten Kundgebungen bereits unterbinden, wenn sie davon schwere Störungen der Öffentlichkeit befürchten.
Treueschwur kurzfristig leicht geändert
Nach scharfer Kritik an einem Aufruf der Church of England zu einem öffentlichen Treueschwur der Bevölkerung für König Charles III. ist die umstrittene Stelle im Gottesdienst offenbar kurzfristig leicht verändert worden. Der Erzbischof von Canterbury als geistliches Oberhaupt der Anglikanischen Kirche wird die Gemeinde nun "einladen", dem Monarchen ihre Unterstützung zu zeigen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.
Zunächst hatte es geheißen, er werde die Menschen in der Westminster Abbey sowie die Millionen an den Bildschirmen "aufrufen", dem König lautstark die Treue zu schwören. Diese Neuerung war als spaltend und anachronistisch kritisiert worden. Charles habe der Änderung zugestimmt, hieß es demnach in britischen Medien.
Die Krönung im Livestream
Verfolgen Sie jetzt live die ARD-Sondersendung rund um die Feierlichkeiten.
Westminster Abbey öffnet für Gäste der Krönung
Mehrere Stunden vor der Krönung hat die Westminster Abbey ihre Pforten für die Gäste geöffnet. Die ersten Teilnehmer betraten um kurz nach 8.30 Uhr (MESZ) die Kirche im Londoner Stadtzentrum. Die wichtigsten Gäste, darunter Staatschefs und die Mitglieder der Royal Family, sollten erst gegen 11.30 Uhr eintreffen, das Königspaar dann kurz vor Beginn des Gottesdiensts um 12.00 Uhr.
US-Präsident Biden nimmt nicht an Krönung teil
US-Präsident Joe Biden wird nicht an der Krönung von Charles III. teilnehmen. Vor Ort werde ihn First Lady Jill Biden vertreten, wie das Weiße Haus vorab mitteilte. Gegenüber dem Fernsehsender MSNBC stellte er jedoch ein Treffen mit dem britischen König für Juli in Aussicht. Er werde vor oder nach dem NATO-Gipfel in Vilnius in London Stopp machen, um mit Charles "über das Thema zu sprechen, das ihn am meisten interessiert, die Umwelt", sagte Biden. Bei der Krönung werden zahlreiche Staatschefs erwartet.
Monarchie-Gegner demonstrieren vor Krönung
Am "Trafalgar Square", wo die königliche Prozession vorbeiführen wird, versammelten sich am Morgen auch Gegner der Monarchie. Der 28-jährige Hugo sagte der Nachrichtenagentur dpa, der Staat solle nicht Hunderte Millionen Pfund für die Zeremonie ausgeben, während Menschen im Land hungern und frieren. Hugo räumte ein, er sei nervös angesichts der zahlreichen Royals-Fans. Auch einige Freunde und Kollegen würden seine Haltung kritisieren.
Am frühen Morgen hatten sich knapp drei Dutzend Demonstranten versammelt. Die Bewegung "Republic" hatte zu einem Großprotest aufgerufen und bis zu 2000 Menschen angekündigt. Sie wollen mit gelben Fahnen mit der Aufschrift "Not my king" (Nicht mein König) für Aufsehen sorgen. Auf einem großen Banner forderten sie: "Abolish the Monarchy" (Schafft die Monarchie ab). Zunächst aber waren die Anhänger der Royals deutlich in der Überzahl. Umfragen zufolge wachsen allerdings landesweit die Zweifel an der Monarchie.
Prinz Harry und Andrew nicht im Palast dabei
Zwei enge Familienmitglieder von König Charles III. spielen bei der Krönung keine Rolle. Sowohl sein jüngerer Sohn Prinz Harry als auch sein Bruder Prinz Andrew sind zwar bei der Zeremonie in der Westminster Abbey dabei. Anschließend fehlen sie aber sowohl bei der feierlichen Krönungsprozession zurück zum Buckingham-Palast als auch beim traditionellen Auftritt der Royal Family auf dem Balkon des Londoner Schlosses.
Beide Männer sind keine "working Royals" mehr, vertreten die Monarchie also nicht bei offiziellen Anlässen. Harry hatte seine royalen Pflichten vor Jahren niedergelegt und war mit Ehefrau Herzogin Meghan in die USA gezogen. Andrew hat sich im November 2019 wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seine Mutter Queen Elizabeth II. entzog Andrew alle militärischen Ehrentitel.
Zahlreiche Royal-Fans versammeln sich in London
Bereits Stunden vor Beginn der Königsprozession von König Charles III. und Königin Camilla sind zahlreiche Schaulustige am frühen Morgen ins Zentrum von London geströmt. Hunderte Royal-Fans hatten die Nacht entlang der Prachtstraße "The Mall" campiert, um gute Plätze zu ergattern. Sie wird Charles und Camilla am Vormittag vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey führen. Einige harrten dort bereits seit Tagen aus. Viele trugen Hüte, Brillen und Kleidung in den Farben der britischen Flagge.
Im Vorfeld der Krönung von König Charles zelten zahlreiche Menschen auf der Straße "The Mall" in London, die zum Buckingham-Palast führt.
Bei der Prozession, die um 11.20 Uhr (MESZ) am Buckingham-Palast starten soll, wird das Königspaar in der modernen "Diamond Jubilee State Coach" kutschiert. Sie soll um 11.53 Uhr (MESZ) an der Kirche ankommen, in der Charles und Camilla dann gekrönt werden.
Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 König. Die Krönung symbolisiert lediglich seine Amtsübernahme. Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 und die erste eines Königs seit 86 Jahren. Mehr als 2300 Gäste werden den Gottesdienst in der Westminster Abbey verfolgen, dazu Millionen an den Bildschirmen. Erwartet werden Vertreter aus 203 Ländern, davon etwa 100 Staatschefs. Für Deutschland nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil.