Klimawandel Skigebiete in französischen Alpen schließen Lifte
Es mangelt immer öfter an Schnee. Das trifft auch den Wintersport. In den französischen Alpen müssen nun deshalb weitere Skigebiete schließen.
Auch die französischen Alpen bleiben von der Klimakrise nicht verschont: Es fehlt Schnee. Betroffene Skigebiete hielten sich aufgrund immer höherer Bezuschussungen der Gemeinden. Damit ist jetzt Schluss - in zwei weiteren Wintersportorten stehen die Skilifte in Zukunft still. Das haben die Ortschaften entschieden.
Am Sonntag stimmte die 1.300-Einwohner große Gemeinde Seyne-les-Alpes in Frankreich per Volksentscheid für die Schließung der Skistation le Grand Puy. Fast drei Viertel haben dafür gestimmt. Offiziell wird der Betrieb zum 1. November eingestellt.
Umsatz um mehr als die Hälfte eingebrochen
Das Skigebiet liegt auf bis zu 1.800 Metern Höhe und verfügt über 24 km an Pisten. Etwa 350.000 Euro investierte die Gemeinde zuletzt jährlich in die Skistation, gleichzeitig ging der Umsatz in den vergangenen zehn Jahren um 60 Prozent zurück.
Die Anlage soll nun abgebaut und verkauft werden. Die Gemeinde plant das Gebiet Besuchern für umweltfreundliche Sport- und Naturaktivitäten anzubieten. Der Bürgermeister Laurent Pascal befürchtet keinen Einbruch des Tourismus. Die meisten Besucher der Skipiste kämen nämlich aus der Umgebung oder hätten einen zweiten Wohnsitz in der Region. Diese würden den Ort auch weiterhin besuchen.
Nicht der einzige Ort
Seyne-les-Alpes ist nicht das einzige Skigebiet in Frankreich, das von der Klimakrise betroffen ist. Ausbleibender Schnee führte auch dazu, dass sich der Gemeinderat von Matheysine für eine Schließung der Skistation Alpe du Grand Serre ausgesprochen hat. Die Region subventionierte die Station seit 2017 mit 2,7 Millionen Euro.
Vor etwa zwei Wochen hatte bereits ein Skigebiet im Jura nahe der Grenze zur Schweiz mitgeteilt, dass sie knapp zwei Drittel ihrer Pisten aufgeben werden. Seit den 1970er-Jahren sind in Frankreich etwa 180 Skigebiet aufgegeben worden. Die Folgen der Klimakrise führen unter anderem dazu, dass insbesondere Skiorte in Mittelgebirgen nicht ausreichend Schnee bekommen.
Mehr Skigebiete werden betroffen sein
Im vergangenen Jahr erschien im Fachjournal Nature Climate Change eine Studie, in der die Forscher zu dem Schluss kamen, dass die Hälfte der Skistationen in den 28 untersuchten europäischen Ländern von einem hohen Risiko an Schneemangel betroffen seien, wenn sich die globale Temperatur um zwei Grad Celsius erwärmt.
Erhöht sich die globale Temperatur um vier Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau seien es sogar so gut wie alle Skigebiete - auch in Deutschland. Die Forscher der Studie weisen ebenfalls daraufhin, dass ein Versuch den Skitourismus mit künstlichen Schnee aufrechtzuerhalten den Klimawandel weiter antreiben würde.