Asiatische Staatenorganisation Türkei will Shanghai-Gruppe beitreten
Beim jüngsten Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit wurde die Aufnahme des Iran beschlossen, in der Zukunft könnte die Türkei folgen. Dies zumindest wünscht sich Präsident Erdogan.
Die Türkei will nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) beitreten, zu der unter anderem China, Russland und Indien gehören. Der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge sagte Erdogan nach einem Gipfeltreffen der Organisation im usbekischen Samarkand, die Türkei wolle bei dem Treffen im kommenden Jahr eine Mitgliedschaft erörtern. Sein Land habe "historische und kulturelle" Verbindungen zum asiatischen Kontinent und wolle eine Rolle in der Organisation spielen, deren Mitglieder zusammen "30 Prozent der Weltwirtschaftsleistung" ausmachten.
Aktuell wird die Türkei von der SOZ als Dialogpartner geführt. Im Fall eines Beitritts wäre die Türkei das erste Mitglied der Gruppe, das gleichzeitig auch der NATO angehört.
Der 2001 gegründeten Gruppe gehören China, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Seit 2017 sind Indien und Pakistan dabei. Beim jüngsten Gipfeltreffen wurde die Aufnahme des Iran vereinbart. Es begann auch der Prozess für die Aufnahme von Belarus.
Enttäuscht von der EU
Erdogan wirft der NATO und der EU mangelnde Unterstützung seines Landes vor, vor allem die Beziehungen zum EU-Nachbarn Griechenland sind angespannt. Auch deshalb könnte sich Erdogan nach neuen Partnern umsehen.
Im Krieg gegen die Ukraine versucht die türkische Regierung sich in der Vermittlerrolle. Die Türkei verhandelte zum Beispiel etwa in der Frage ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer zwischen den Kriegsparteien.