
Übung in Südkorea Kampfpilot wirft versehentlich Bomben ab
Bei einer Militärübung nahe der innerkoreanischen Grenze hat ein südkoreanischer Pilot irrtümlich acht Bomben auf ein Wohngebiet abgeworfen. Mindestens 15 Personen wurden verletzt.
Bei einem Manöver in Südkorea sind durch einen versehentlichen Abwurf von Bomben auf ein Wohngebiet 15 Menschen verletzt worden. Acht etwa 225 Kilogramm schwere Bomben von KF-16-Jets seien bei Schießübungen außerhalb des Übungsgeländes eingeschlagen, teilten die Luftwaffe und die Feuerwehr mit.
Zehn Menschen mussten nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap ins Krankenhaus eingeliefert werden, zwei von ihnen mit schweren Verletzungen. Unter den Verletzten sind demnach auch zwei Soldaten. Zudem seien mehrere Gebäude durch den Bombenabwurf beschädigt worden, darunter auch eine Kirche. Anwohner wurden wegen der Suche nach möglichen Blindgängern in Sicherheit gebracht.
Ein Vertreter der südkoreanischen Luftwaffe sagte laut Yonhap, dass ein Pilot bei der Flugvorbereitung falsche Koordinaten eingegeben und so den irrtümlichen Bombenabwurf verursacht habe. "Wir bedauern den durch den abnormalen Abwurf verursachten Schaden und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung", hieß es in einer Erklärung der Luftwaffe.
Anwohner protestieren seit Jahren
Der Vorfall ereignete sich bei gemeinsamen Militärübungen mit US-Streitkräften in der Umgebung der Stadt Pocheon, die etwa 40 Kilometer nordöstlich von Seoul und nahe der stark gesicherten Grenze zu Nordkorea liegt.
Anwohner protestieren seit Jahren gegen Gefahren und Störungen durch das nahe gelegene Übungsgelände. Der Bürgermeister von Pocheon, Baek Si Jang, forderte in einer ersten Stellungnahme vor der lokalen Presse, die Militärübungen in der Region vollständig einzustellen.
Das Militär leitete eine Untersuchung ein, die Schießübungen mit scharfer Munition wurden vorerst eingestellt. Das Verteidigungsministerium hatte zuvor erste gemeinsame Schießübungen mit scharfer Munition als Vorbereitung auf das jährliche Manöver "Freedom Shield" mit den USA angekündigt, das nächste Woche beginnen und bis zum 20. März dauern soll.