Abkommen unterzeichnet Japan und Australien schmieden Allianz
China wird zwar namentlich nicht genannt, doch die Stoßrichtung ist klar: Japan und Australien planen, im Bereich Verteidigung und Spionage enger zu kooperieren. Beide Länder seien "natürliche Partner", heißt es in dem Abkommen.
Japan und Australien wollen im militärischen Bereich ihre Zusammenarbeit vertiefen. Hintergrund sind die wachsenden Spannungen mit China und Nordkorea. Japans Regierungschef Fumio Kishida und sein australischer Kollege Anthony Albanese unterzeichnet dafür einen "Sicherheitspakt". Der sieht eine engere Kooperation bei der Verteidigung und beim Austausch von Geheimdienstinformationen vor.
Geplant sind nach Angaben eines australischen Vertreters unter anderem gemeinsame Militärübungen in Nordaustralien. Beide Länder seien "natürliche Partner", die sich wachsenden Gefahren für ihre gemeinsamen Interessen gegenübersähen, heißt es in dem Pakt weiter.
"Schwieriges strategisches Umfeld"
Die Erklärung sende "ein starkes Signal an die Region zu unserer strategischen Ausrichtung", sagte Albanese nach der Unterzeichnung im australischen Perth.
Sein japanischer Kollege Kishida sagte, die Vereinbarung sei eine Antwort auf ein "zunehmend schwieriges strategisches Umfeld", ohne dabei China oder Nordkorea namentlich zu nennen.
Weder Japan noch Australien verfügen über einen vergleichbaren Nachrichtendienstapparat wie etwa die USA mit der CIA oder Großbritannien mit dem MI6. Australiens Geheimdienst Asio ist deutlich kleiner. Allerdings tauscht die Regierung in Canberra im Rahmen der "Five Eyes"-Allianz Erkenntnisse mit den USA, Großbritannien, Kanada und Neuseeland aus.
Japan ist Gasabnehmer
Kishida und Albanese sprachen sich außerdem für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Bergbau und Energie aus. Japan ist ein wichtiger Abnehmer von australischem Gas. Eine Absichtserklärung sieht vor, dass Japan Vorkommen von Seltenen Erden in Australien erschließen wird.
Als Seltene Erden werden eine Reihe von Metallen bezeichnet, die für die Fertigung vieler Hightech-Produkte benötigt werden - unter anderem beim Bau von Windkrafträdern oder Elektroautos. China dominiert derzeit die weltweite Produktion dieser Mineralien. Es gibt Befürchtungen, dass Peking die Lieferungen aus politischen Gründen kürzen könnte.