Hunderte Menschen dicht beieinander an einem Flussufer.

Kumbh Mela in Indien Viele Tote bei Massenpanik auf Pilgerfest

Stand: 29.01.2025 17:31 Uhr

Bei einer Massenpanik beim weltweit größten Pilgerfest Kumbh Mela in Indien sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Die Panik war offenbar ausgebrochen, als Gläubige versuchten, über Absperrungen zu klettern.

Beim weltweit größten Pilgerfest Kumbh Mela im Norden Indiens ist eine Massenpanik ausgebrochen. Nach Polizeiangaben kamen mindestens 30 Menschen ums Leben, 60 weitere wurden verletzt.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, werden immer noch Tote in die Leichenhalle des Krankenhauses in Prayagraj im Norden Indiens gebracht, wo das Fest stattfindet. Der Verwaltungschef des Staates Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, sagte, die Situation sei unter Kontrolle.

Während des indischen Pilgerfests "Kumbh Mela" ist es zu einer Massenpanik gekommen

tagesschau, 29.01.2025 09:00 Uhr

Was war die Ursache für das Unglück?

Laut Adityanath brach die Panik aus, als einige Gläubige versuchten, über Absperrungen zu klettern, die in der Nacht aufgestellt worden seien, um die Menge zu leiten. Augenzeugen schilderten gegenüber Reuters, dass es ein großes Gedränge gegeben habe, bei dem Menschen übereinander gefallen seien.

Andere Teilnehmer erklärten, gesperrte Wege zum Wasser hätten die dicht gedrängte Menschenmenge zum Stehen gebracht und dazu geführt, dass einige erstickten und zusammenbrachen. "Plötzlich wurde in der Menge geschoben, und wir saßen in einer Falle", sagte eine Besucherin dem indischen Nachrichtensender PTI. Laut einem Krankenhausmitarbeiter starben einige Pilger auch an Herzinfarkten.

Drohnenaufnahmen zeigen eine riesige Menschenmenge, die sich vor der Massenpanik am Flussufer drängte. Auf Videos und Fotos nach dem Vorfall waren Leichen zu sehen, die auf Bahren abtransportiert wurden, während Menschen weinend am Boden saßen und andere über zurückgelassene Habseligkeiten stiegen.

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi äußerte auf der Plattform X sein Mitgefühl für die Pilger, die "ihre Familienangehörigen verloren haben".

Die Karte zeigt Indien mit Prayagraj und den Flüssen Ganges und Jamuna

100 Millionen Pilger an einem Tag

Das Mega-Festival auf einer 40 Quadratkilometer großen Fläche ist eine Herausforderung für die Behörden. Nach Angaben der Veranstalter sind etwa 40.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, um Massenpaniken zu vermeiden. Tausende Überwachungskameras sowie spezielle mit Künstlicher Intelligenz ausgerüstete Kameras sollen sie unterstützen.

Die Behörden rechneten mit einer Rekordzahl von 100 Millionen Pilgern, die sich am Mittwoch - dem heiligen Tag des sechswöchigen Fests, das nur alle zwölf Jahre stattfindet - in einer provisorischen Zeltstadt zum heiligen Bad versammeln wollten. Dieses wurde nach dem Unglück abgesagt.

Das Kumbh-Mela-Fest begann am 13. Januar und ist die größte religiöse Veranstaltung der Welt. Die Behörden erwarteten insgesamt mehr als 400 Millionen Besucher. Hindus glauben, dass ein Bad an dieser Stelle - dem Zusammenfluss von Ganges, Jamuna und Saraswati - sie von ihren Sünden reinigt und ihren Prozess der Reinkarnation beendet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 29. Januar 2025 um 09:00 Uhr.