Robert F. Kennedy Jr.

Kennedy empfiehlt Impfung Zweites Kind in Texas an Masern gestorben

Stand: 07.04.2025 03:16 Uhr

Bei dem Masernausbruch mit Hunderten Infektionen im US-Bundesstaat Texas ist ein zweites ungeimpftes Kind gestorben. Inzwischen rät auch der als Impfskeptiker bekannte US-Gesundheitsminister Kennedy zur Impfung.

In den USA ist ein weiteres Kind nach einer Maserninfektion gestorben. Die Gesundheitsbehörde im Bundesstaat Texas teilte mit, das positiv auf Masern getestete Schulkind sei in ein Krankenhaus in der Stadt Lubbock eingeliefert worden und bereits am Donnerstag an einem Lungenversagen infolge der Infektion gestorben. Das Kind sei nicht geimpft gewesen und habe keine bekannten Vorerkrankungen gehabt.

Kennedy reist in die Region

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der als Impfskeptiker gilt, reiste in den betroffenen Bezirk, wie er auf der Plattform X schrieb. Dort war bereits im Februar ein Kind an einer Maserninfektion gestorben. Nach Angaben von örtlichen Medien war es die erste Masernerkrankung mit Todesfolge in den USA seit zehn Jahren. Es ist Kennedys erster Besuch in der Region als Gesundheitsminister, wo er nach eigenen Angaben mit den Familien der beiden sechs- und achtjährigen Kinder, die gestorben sind, zusammentraf.

Im benachbarten Bundesstaat New Mexico wurde Anfang März auch der Tod eines Patienten bekanntgegeben, bei dem das Virus nachgewiesen wurde. Die Todesursache ist aber noch Gegenstand von Untersuchungen.

Fast 500 Maserninfektionen in Texas

Die Vereinigten Staaten haben derzeit mit einer Häufung von Masernfällen zu kämpfen. Kennedy teilte mit, bislang seien 642 Fälle in 22 Bundesstaaten gemeldet worden - 499 davon in Texas. Die meisten Betroffenen dort sind nach Angaben der texanischen Gesundheitsbehörde Kinder. Kennedy sagte den texanischen Behörden Hilfe bei der Bekämpfung der Masern-Welle zu und mahnte, die wirksamste Methode gegen die Verbreitung der Masern sei eine Impfung.

In früheren Jahren hatte Kennedy vielfach irreführende Aussagen gemacht und Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Impfungen gestreut - insbesondere in Bezug auf den Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln sowie die Corona-Impfung. Auch deshalb gab es erhebliche Kritik an seiner Ernennung zum Gesundheitsminister in der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump.

Der Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln wird seit mehr als 60 Jahren sicher verwendet und ist nach zwei Dosen zu 97 Prozent wirksam gegen Masern. Der republikanische US-Senator Bill Cassidy aus Louisiana, ein Mediziner, dessen Stimme zur Bestätigung Kennedys im Senat beitrug, schrieb auf X, jeder solle geimpft werden. "Die obersten Gesundheitsbehörden sollten dies unmissverständlich sagen, bevor ein weiteres Kind stirbt", so Cassidy.

Ansteckende Infektionskrankheit

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können in Extremfällen lebensbedrohlich sein. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Eine Infektion beginnt laut dem Robert Koch-Institut (RKI) in der Regel mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen und weißen bis blau-weißen Flecken an der Mundschleimhaut.

Wenige Tage später steigt das Fieber und es bildet sich der für die Masern typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Erkrankung kann zu Lungen- und Gehirnentzündungen führen und tödliche Folgen haben.