Rettungskräfte am Hudson River in New York

New York Abgestürzter Hubschrauber hatte keinen Flugschreiber

Stand: 13.04.2025 04:28 Uhr

Ermittler suchen weiter nach der Unglücksursache für einen Hubschrauberabsturz in New York in den Hudson River, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen. Auf Flugschreiberdaten müssen sie dabei allerdings verzichten.

Taucher haben nach dem Hubschrauberabsturz in der US-Millionenmetropole New York weitere Wrackteile aus dem Hudson River geborgen, darunter der Hauptrumpf mit Cockpit und Kabine. Die Unfalluntersuchungsbehörde NTSB teilte mit, dass der Hubschrauber nicht mit Flugschreibern ausgestattet war. Auch seien keine Video- oder Kamerarekorder von Bord des Helikopters geborgen worden, die Informationen aufgezeichnet hätten, die für die Untersuchung der Unfallursache verwendet werden könnten, hieß es weiter.

Letzte Inspektion am 1. März

Zudem hätten sich die NTSB-Ermittler mit der Betreiberfirma des Hubschraubers, New York Helicopter Charter Inc., getroffen, um Betriebsaufzeichnungen, Richtlinien, Verfahren und Sicherheitsmanagement sowie die Erfahrung des Piloten zu prüfen, teilte die Behörde mit. Die letzte große Inspektion des Unfallhubschraubers sei demnach am 1. März erfolgt.

Vor dem Absturz habe der Helikopter sieben Rundflüge absolviert. Der Unfall habe sich während des achten Fluges an dem Tag ereignet.

Ermittlungen dauern an

Bei dem Hubschrauberabsturz am Donnerstag waren drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Unter den Toten sind neben dem Piloten auch ein Manager der Siemens-Tochter Siemens Mobility sowie seine Frau.

Wie es zu dem Absturz der Maschine vom Typ Bell 206 kam, ist noch unklar. Der Hubschrauber war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um - wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle über den Hubschrauber, der nahe dem Ufer von New Jersey in den Fluss stürzte. Die Ermittlungen dauern an.

Nicht der erste Absturz in New York

Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild. Sie bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder zu ihrem Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Aber auch viele Touristen sind in der Luft unterwegs - trotz der Kosten von mehreren hundert Dollar.

Vielen New Yorkern sind die Helikopter nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich. Immer wieder hat es nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit Hunderten Wolkenkratzern gegeben. 

Bereits im Mai 2019 war ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River gestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 11. April 2025 um 06:15 Uhr.