Tödlicher Schuss bei Dreharbeiten Staatsanwaltschaft will Baldwin anklagen
Vor mehr als einem Jahr kam eine Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Alec Baldwin durch einen Schuss ums Leben. Nun sollen der Hollywood-Star und eine Waffenmeisterin dafür strafrechtlich belangt werden.
US-Schauspieler Alec Baldwin soll im Zusammenhang mit einem tödlichen Schuss bei Dreharbeiten in New Mexico wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft mit. Auch die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, wird sich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten müssen.
Baldwin verklagt Mitglieder der Filmcrew
Nach Auswertung der Ermittlungen gebe es genügend Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung, teilte Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies mit. Bei einer Verurteilung drohen den beiden bis zu 18 Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von jeweils 5000 US-Dollar (rund 4626 Euro), wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Erst im November vergangen Jahres hatte der Schauspieler Mitglieder der Filmcrew verklagt. Die Klage richtete sich unter anderem gegen die Waffenmeisterin und einen Regieassistenten, der dem Schauspieler die mit scharfer Munition geladene Waffe gereicht habe, wie US-Medien damals berichteten. Baldwin wirft den Beklagten Fahrlässigkeit vor.
Angehörige ließen vorherige Anklage fallen
Die Angehörigen der getöteten Kamerafrau Halyna Hutchins hatten im Oktober 2022 eine Zivilklage gegen Baldwin und andere Beteiligte der "Rust"-Produktion außergerichtlich beigelegt. "Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war", betonte damals der Witwer, Matthew Hutchins.
Der Sheriff im Bezirk Santa Fe, Adan Mendoza, stellte Fahrlässigkeit bei den Dreharbeiten fest und legte im Oktober einen entsprechenden Bericht vor. Darin wird allerdings nicht erklärt, wie überhaupt scharfe Munition an das Filmset kam.
Echte Kugel statt Platzpatronen
Bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico war Chef-Kamerafrau Hutchins am 21.Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei einer Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste.
Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte - statt Platzpatronen. Baldwin wies die Schuld stets von sich. Er gab an, den Abzug nicht betätigt zu haben und dass die Waffe versehentlich losgegangen sei.