Südafrika Mindestens 60 Tote aus illegaler Goldmine geborgen
Bei einer Rettungsaktion in Südafrika haben Einsatzkräfte weitere Tote aus einer Mine geborgen. Die illegalen Minenarbeiter waren teils seit Monaten unter Tage eingeschlossen - Hunderte könnten noch immer dort festsitzen.
In einer illegalen Goldmine in Südafrika sind bei einem Rettungseinsatz weitere Leichen geborgen worden. Nach Angaben der Polizei wurden seit Beginn der Bergungsarbeiten am Montag mindestens 60 Tote gefunden. 92 Menschen konnten bislang lebend aus der Mine befreit werden. Die Polizei befürchtet, dass sich noch Hunderte unter Tage befinden.
Zivilgesellschaftliche Organisationen und Vertreter der Bergleute schätzen, dass sich mehr als 500 Menschen in der Mine befinden. Viele von ihnen seien ohne ausreichende Nahrung und medizinische Versorgung.
Polizei stoppte Versorgung
Das Bergwerk in Stilfontein, südwestlich von Johannesburg, steht seit November im Zentrum von Konflikten zwischen Polizei, Bergarbeitern und der örtlichen Bevölkerung.
Die Polizei stoppte die Versorgung der Bergleute mit Lebensmitteln und Wasser, um sie zum Verlassen der Mine zu bewegen. "Wir werden sie ausräuchern. Sie werden herauskommen", sagte Präsidialamtsministerin Khumbudzo Ntshavhen. Den Behörden zufolge weigern sich die Bergleute, die Mine zu verlassen, aus Angst, verhaftet zu werden.
Menschenrechtsgruppen kritisieren Umgang
Menschenrechtsgruppen werfen den Behörden vor, dass viele der sogenannten Zama Zamas - wie illegale Bergleute in Südafrika genannt werden - nicht aus eigener Kraft aus der Mine herausgelangen könnten. Die Seile und Flaschenzüge, die sie ursprünglich genutzt hatten, seien entfernt worden.
Einziger Ausweg sei ein anderer Schacht in dem 2.500 Meter tiefen Stollenlabyrinth, den zu erreichen aber Tage dauern könne und gefährlich sei. Angehörige der Bergleute berichten, dass einige von ihnen seit Juli unter Tage seien.
Gerichtsentscheid bringt Wende
Am Freitag hatte das oberste Gericht des Bundesstaats Gauteng die Behörden dazu verpflichtet, sofort mit der Rettung der Zama Zamas zu beginnen und ein Spezialunternehmen damit zu beauftragen. Außerdem müssen die Eingeschlossenen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden. Die nun seit Montag laufenden Rettungsarbeiten werden durch ein großes Polizeiaufgebot abgesichert.